Kaum lässt Apple den Kopfhörer-Anschluss am iPhone 7 weg, werden die Gerüchte laut, dass auch Samsung in Zukunft auf die 3,5-mm-Klinkenbuchse verzichtet. Kopfhörer-Fans haben jetzt Wahl: Greife ich zu einem mobilen D/A-Wandler (wie den Audioquest Dragonfly Black) oder soll es doch lieber ein Bluetooth-Kopfhörer sein?
Teufel hat aktuell zwei kabellose Kopfhörer im Programm – den On-Ear-Kopfhörer Teufel Airy und den In-Ear-Kopfhörer Teufel Move BT. Beide verbinden sich mit Smartphones, Tablets und Computern und sagen Kabelsalat und Knoten den Kampf an. Der Move BT besteht nur noch aus einem kurzen Nackenkabel, das die Ohrpassstücke zusammenhält.Ausgepackt und in die Ohren eingesetzt überzeugt der kleine Teufel Move BT mit angenehmem Sitz. Die Gehäuse aus Aluminium bringen zwar ein paar Gramm mehr auf die Waage, sind dafür aber nach der IP54-Norm zertifiziert. Spritzwasser und kurze Regenschauer haben dem In-Ear-Kopfhörer also nichts an.
Drei Paar Ohradapter liefert Teufel neben der Transportbox, dem Ear-Tip-Baum und der Fixierklemme mit – ein weiteres ist bereits vormontiert.
Ich entscheide mich für die mittlere Variante – quasi der Größe „M“ – und erhalte damit eine sehr gute Geräuschdämpfung von außen. Vom Umgebungslärm bekomme ich bereits im Leerlauf kaum noch etwas mit. Mit Musik ist man fast völlig isoliert – also Vorsicht auf der Straße!
Die Verbindung zum Musik-Player ist denkbar einfach: Im Nackenkabel sitzt eine Fernbedienung mit Wiedergabesteuerung, Lautstärketasten und einem Freisprechmikrofon, sodass sich der Kopfhörer auch als Headset fürs Smartphone nutzen lässt. Für ein paar Sekunden die mittlere der drei Tasten gedrückt, schon taucht der Teufel Move BT im Bluetooth-Menü am Laptop, Tablet oder Smartphone auf – auswählen und fertig.
Bei aktiver Verbindung leuchtet eine blaue LED alle paar Sekunden auf. Das stört aber weder beim Tragen noch wirkt sich das auf die Akkuleistung aus. Vieltelefonierer und Musik-Laut-Hörer dürfen sich über eine durchschnittliche Akkulaufzeit von 14 Stunden freuen. Wer auf normalem Lautstärke-Level hört, erreicht auch die von Teufel ermittelten 20 Stunden Spieldauer.
Praktisch: Am iPhone wird der Akkustand mit einer kleinen Batterie neben dem Bluetooth-Symbol angezeigt. Außerdem liefert der Teufel Move BT ein Signal, wenn sich der Akku langsam dem Ende neigt. Dann wird das im Lieferumfang enthaltene USB-Ladekabel an die Fernbedienung im Nackenband gesteckt und der Akkuspeicher wieder gefüllt.
Die beiden äußeren Tasten auf der Fernbedienung dienen der Lautstärkeregelung und für Titelsprünge. Generell sind die Tasten groß genug, sodass sie sich auch blind bedienen lassen. Ein klassisches Verbindungsideal vermisse ich nicht.
Dass der Teufel Move BT für den Straßen-Einsatz konzipiert ist, habe ich schon anhand seiner guten Isolation von Umgebungsgeräuschen gemerkt. Viel dringt von der Umwelt nicht mehr zu den Ohren durch – der Rest wird vom Bass weggeblendet.
Denn was nützt der sauberste Frequenzgang, wenn davon unterwegs nicht mehr viel übrig bleibt. Der Teufel Move BT sorgt mit prominenten Bässen, ausgewogenen Mitten und einer leichten Hochton-Anhebung für einen kräftigen und frischen Klang.
Der Mittenbereich überzeugt mit Sinn für Neutralität. Stimmen und Instrumente werden klar wiedergegeben, ohne deutlich zu verfärben. Auch an der räumlichen Darstellung gibt es für diese Preisstufe nichts auszusetzen. Instrumente heben sich gut voneinander ab und lassen sich gegenseitig Platz zum Entfalten. In der ausgewogenen Mittendarstellung liegt für mich die eigentliche Stärke des Teufel Move BT.
Der Hochtonbereich setzt sauber an die Mitten an, klingt ebenfalls gut balanciert und sorgt mit einer leichten Anhebung der Präsenzen für einen frischen Klang. Auf Gesangsstimmen wirkt sich das keineswegs negativ aus. Harte Konsonanten werden nur minimal betont, Obertöne klingen so besser verständlich und der Kopfhörer wirkt einfach gefälliger. Nur bei extremen Lautstärken, vor denen jeder HNO-Arzt abraten würde, schlägt der In-Ear in leichte Verzerrungen um. Bei normalem Lautstärkepegel im Freien ist davon allerdings nichts mitzubekommen.
Dem Bassbereich widmet der Teufel-In-Ear-Kopfhörer die meiste Aufmerksamkeit. Im Büro war mit das noch zu viel, auf der Straße und in der Bahn hingegen deutlich angebrachter. Kicks und synthetische Bassläufe werden dabei in den Vordergrund gestellt, jedoch ohne zu matschen. Der Bass klingt dabei nicht nur konturiert, sondern auch kontrolliert und mit viel Dynamik. Positiv sei auch erwähnt, dass Teufel die Grenze zwischen Bass-Betonung und „Zuviel des Guten“ findet. So macht es Spaß über den Kopfhörer zu hören, ohne ihn nach ein paar Stücken genervt abzunehmen.
Wer es doch noch etwas ausgewogener mag und auf die kabellose Freiheit verzichten kann, greift zum kabellosen Geschwister-Modell Teufel Move Pro. Der setzt auf eine ähnliche Klangabstimmung, gleicht den Frequenzgang aber noch weiter aus, was ihn noch neuraler macht.
Der Trend zu kabellosen In-Ear-Kopfhörern ist nicht mehr aufzuhalten und Teufel setzt die Messlatte mit dem Move BT weit nach oben. Mit intuitiver Steuerung, guter Geräusch-Dämpfung und einem mobil orientierten Klang, gibt es nicht viel auszusetzen. Der Preis ist dafür mehr als angemessen.
Teufel Move BT Preis: 119,99 Euro
Weitere Informationen: Lautsprecher Teufel
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