Mit dem Fostex HP-A8 mk2 hat der japanische Hersteller seinen kombinierten Kopfhörerverstärker und D/A-Wandler auf den neuesten Stand gebracht. Gefragte Funktionen wie die Wiedergabe von DSD sind weiterhin mit an Bord. Wichtige digitale Anschlussarten wie USB, TOSLINK (2x), Koax und selbst das professionelle AES/EBU-Format zur Kopplung mit der heimischen Stereoanlage oder dem Computer sind mit vertreten. Selbst an einen Analogeingang – etwa für das Smartphone – hat der Hersteller gedacht.
Eine weitere Besonderheit, die wir ebenfalls vom Vorgänger Fostex HP-A8C (Test) kennen, ist der verbaute SD-Karten-Slot. Dieses Feature ist nach wie vor ungewöhnlich für einen Kopfhörerverstärker, bietet aber eine nette Dreingabe, gerade, wenn man den Speicher von einem mobilen Digital Audio Player auf die große Anlage bringen will.
Der Kartenleser unterstützt PCM-Dateien mit einer Auflösung von bis zu 32 Bit und 192 Kilohertz (kHz), genauso wie DSD 2,8 MHz. Noch höher reicht nur der asynchrone USB-Anschluss, der Audiofiles in DSD 11,2 MHz (am Mac bis 5,6 MHz) empfängt und das Taktsignal über die internen Clocks (je eine für 44,1 kHz und 48 kHz) noch einmal in Schwung bringt.
Die eigentliche Digital-zu-Analog-Wandlung übernimmt ein AK4490-Chip mit 32-Bit-Verarbeitung. Macs arbeiten mit dem Fostex HP-A8 mk2 gewohnt Class Compliant, also Treiberlos, während für Windows-Computer der passende USB-Treiber auf der Website von Fostex zum Download erhältlich ist.
Zwei Ausgänge auf der Vorderseite des Fostex HP-A8 mk2 erlauben den Anschluss von zwei Kopfhörern im Parallelbetrieb (0,7 Watt @32 Ohm). Das ist nicht nur praktisch, wenn man mal eben zu zweit hören will, sondern vor allem, um unterschiedliche Kopfhörer miteinander zu vergleichen. Dank getrennter Lautstärkeregelung ist eine individuelle Pegelanpassung ohne weiteres möglich.
Wer den Fostex HP-A8 mk2 lieber als reinen D/A-Wandler oder Vorverstärker im HiFi-Setup nutzen will, benutzt dafür den analogen Cinch-Ausgang. Dabei sollte man beachten, dass der Verstärker die volle Lautstärke über den RCA-Anschluss ausgibt. Aktivlautsprecher oder externe Endstufen sollten also eine eigenständige Lautstärkeregelung besitzen. Weiterhin bietet der Kopfhörerverstärker je einen optischen und einen koaxialen Digitalausgang.
Die allgemeine Verarbeitung des Fostex HP-A8 mk2 zeugt von bester Qualität, die von einer Hochglanzoberfläche in Chromoptik untermauert wird. Dem massiven Metallgehäuse traue ich Langlebigkeit zu und die Tasten und Regler bieten angenehme Griffigkeit mit gutem Druckpunkt. Zur bequemen Steuerung liefert Fostex auch eine Fernbedienung mit – diese besteht allerdings „nur“ aus Kunststoff.
Das 2-Zeilen-Display informiert über die wichtigsten Geschehnisse während des Betriebs – dazu zählen etwa die Eingangsquellenwahl, das aktuelle Lautstärkelevel oder die verschiedenen Menüfunktionen.
Nach etwas Spielzeit mit dem Fostex HP-A8 mkII entdecke ich zwei weitere praxisrelevante Funktionen: Einmal einen Upsampler mit 2-fach- und 4-fach-Hochrechnung, die sich bei Bedarf deaktivieren lässt sowie wechselbare Digitalfilter zur individuellen Klanganpassung.
Wenn der Fostex HP-A8 mk2 schon das vierfache an DSD-Auflösung wiedergeben kann, sollte man ihn auch damit füttern, auch wenn der Autor über die Sinnhaftigkeit dieses Formats und deren Verbreitung seine Zweifel hat, starte ich meinen Test mit DSD-11.2-MHz-Dateien.
Wie von den Kopfhörerverstärkern von Fostex gewohnt, klingt auch der HP-A8 mk2 sauber, ausgeglichen und mit kräftigen Klangfarben. Kein Frequenzbereich tritt deutlich in den Vordergrund. Das mag zunächst etwas nüchtern klingen, ist aber gerade zum beurteilen von Musik oder zum Wiederentdecken der eigenen Musiksammlung ein entscheidender Vorteil.
Der Grundtonbereich gefällt ebenfalls mit seiner natürlichen Wiedergabe von Instrumenten und Stimmen. Wer einen charakterstarken Kopfhörer sein Eigen nennt, erhält hier einen Verstärker, der nicht versucht, diesem die Show zu stehlen.
Übertrieben starke S-Laute und Konsonanten bei Stimmen sowie harte Beckenschläge mildert der Fostex fast schon ab und ist weit davon entfernt bissig zu klingen. Im Umkehrschluss würde ich mir ab und zu etwas mehr Lebendigkeit in den Höhen Wünschen, was den Fostex HP-A8 mk2 wiederum zu einem idealen Spielpartner für den Detailverliebten Sennheiser HD800 macht.
Generell macht der Fostex-Verstärker keine Einschränkungen bei der Wahl der Kopfhörer – vom einfachen Mobilkopfhörer bis zum High-Endigen Hochohmmodell kommt der Fostex mit jedem Hörer spielend leicht zu Recht. Damit sind lange Hör- und Vergleichs-Abende garantiert.
Fostex HP-A8 mk2 Preis: 1.288 Euro
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Fostex hat mit dem HP-A8 mk2 bewiesen, dass er sich nicht nur auf die Herstellung von Recording-Equipment versteht. Ein schickes Gehäuses, die Möglichkeit zur Fernbedienung und die Wiedergabe des DSD-Formats erfreut aber sicher nicht nur die HiFi-Gemeinde. Die breite Unterstützung verschiedener Kopfhörermodelle und deren einfache Vergleichbarkeit dank regelbarer Ausgänge macht den HP-A8 mk2 sowohl Studio- als auch HiFi-tauglich.
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