Trotz neuester Technik will es zu Hause nicht so recht klingen? Die Ursache liegt häufig bei Problemen im Bass. Der Raum spielt eine tragende Rolle bei der Wiedergabe. Ist die Akustik nicht on Point, sind Dröhnen oder Frequenzauslöschungen nahezu vorprogrammiert.
Nubert hat sich dem Thema angenommen und in die nuRemote App eine Raumeinmessung integriert. Die heißt X-Room-Calibration und funktioniert aktuell mit den Aktivlautsprechern der nuPro-X-RC-Serie, der Soundbase nuPro XS-7500, den Subwoofern Nubert nuSub XW-700 (Test) und nuSub XW-900 und dem smarten Verstärker Nubert nuConnect ampX (Test).
Für die Messung ein iPhone oder iPad an den Hörplatz halten und den Vorgang von der App aus starten. Jetzt gibt das Nubert-Gerät ein Testrauschen im Frequenzbereich zwischen 20 Hz und 160 Hz ab. Das Mobilgerät nimmt dieses auf, die nuRemote-App wertet es aus und der DSP im Abspielgerät bekommt eine optimierte Frequenzkurve zugespielt.
Mit Produkten auf Android-Basis gelingt das nicht ohne Weiteres. Denn Samsung verwendet in seinen Mobilgeräten andere Mikrofone als Google, die wiederum andere Technik als zum Beispiel Xiaomi verbaut usw..
Das und weitere Ungleichheiten zwischen den Betriebssystemen macht es nahezu unmöglich, ein rein App-basiertes Messsystem für Android-Smartphones zu programmieren.
Nubert hat eine andere Lösung gefunden.
Das Nubert XRC Android Interface ist ein kalibriertes Aufsteckmikrofon mit Analog-zu-Digital-Wandler. Voraussetzung für den Betrieb ist ein Android-Gerät mit USB-C-Anschluss, auf dem die aktuelle Version der Nubert X-Remote App läuft.
Die Anwendung erkennt das Mikrofon automatisch. Die Einmessung gelingt analog zum iPhone-Ablauf.
Genauso das Smartphone, hier ein Samsung Galaxy S20 mit dem angesteckten Nubert XRC Android Interface, an die gewünschte Stelle am Hörplatz halten und die Messung mit der App ausführen.
Soll diese mehrere Sitzpositionen abdecken, einfach das Mobilgerät von Platz zu Platz bewegen.
Die Nubert X-Remote App berechnet dann eine möglichst lineare Zielkurve. Problemstellen geht sie mit einem vollparametrischen 10-Band-Equalizer im Wirkungsbereich zw. +/- 6 dB an.
Anschließend die Kurve auf den DSP im nuConnect-ampX-Verstärker, der XS-7500-Soundbar, den nuPro-X-RC-Lautsprechern oder den nuSub-XW-Subwoofern übertragen und fertig.
In der App lässt sich die Optimierung jederzeit zu- und abschalten oder als Preset speichern. Letztere Variante ist auch ein kleiner Workaround, wenn man selbst kein Smartphone oder Tablet besitzt.
Beim nächsten Besuch eines iPhone-Nutzers oder einer -Nutzerin einfach mal die X-Room-Calibration durchführen lassen. Dann noch zwei Presets für aktivierte und deaktivierte Kalibrierung anlegen und fortan bequem per Fernbedienung hin und her schalten.
Die orangefarbene Linie zeigt die Einmessung, die grüne, die Korrekturkurve.
Und das Ergebnis? Fällt bei jedem anders aus! Im akustisch optimierten Hörraum bekam der Klang etwas mehr Volumen. Da wurden ein paar kleinere Moden aufgefüllt.
Mit dem nuConnect ampX am Schreibtisch und zwei Lautsprechern auf der Tischplatte hört sich das schon ganz anders an. Hier werden Überhöhungen deutlich abgesenkt und Frequenzlöscher spürbar gestopft.
Die X-Room Calibration ist sicherlich kein Allheilmittel. Auch die zehn EQ-Bänder und der Anwendungsbereich von +/- 6 dB stoßen irgendwann an ihre Grenzen. Sollte es trotz der Einmessung und den weiteren Klang-Tools partout nicht klingen, gibts wohl erheblichere Probleme im Raum.
In den meisten Fällen sollte die Einmessung jedoch zu einem besseren Ergebnis führen. Und wo es nicht wirkt, bleibt die Funktion ganz einfach aus.
Nubert XRC Android Interface Preis: 35 Euro
Nubert nuRemote App: gratis
Weitere Informationen: Nubert
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