Die Nubert nuPro XS 8500 RC tritt an, um Rekorde zu brechen – in der Größe, im Gewicht und natürlich auch im Klang. Unser HiFi-Rack Roterring Belmaro 23 (Test) füllt sie in der Breite fast auf den Zentimeter aus. Deswegen steht die Nubert-Soundbar hier auch oben drauf. Im Mittelfach rückt sie hinter die Tragerohre. Das tut dem Klang zwar keinen Abbruch, ist aber auch nicht ideal.
Unter unserem 80-Zoll-Fernseher relativieren sich die 1,2-Meter-Soundbarlänge. 55-Zoll-TVs dürften dagegen eher niedlich ausschauen. Ungeachtet der Größe trägt die Soundbar, die selbst 30 Kilogramm Gewicht auf die Waage bringt, Geräte mit bis 100 kg. Den TV möchte man mir erst mal zeigen.
Hinter der magnetischen Frontabdeckung verstecken sich ein Steuerkreuz, ein gestochen scharfes OLED-Display, das man auch vom Sofa perfekt erkennt und der Großteil der Lautsprechertreiber. Das sind zwei 25-mm-Hochtöner und vier 119-mm-Mitteltöner. Im Boden des Gehäuses sitzen noch zwei 204-mm-Chassis für den Bass.
Zusammen macht das ein amtliches Stereo-System zur Wiedergabe von Filmen, Musik und Games. Mehrkanalton gibts in Verbindung mit Nuberts Aktivlautsprechern. Genauso haben wir die Nubert nuPro XS 8500 RC im Test.
Unseren LG-TV schließen wir über das mit der Soundbar gelieferte HDMI-Kabel an die eARC-Anschlüsse der beiden Geräte an. So lassen sich einfach die 3D-Tonformate an die Nubert nuPro XS 8500 RC übertragen, – sofern der Smart-TV den eARC-Standard (Enhanced Audio Return Channel) unterstützt.
Ältere Fernseher finden an den TOSLINK-, Koax- oder Analogeingängen an der Nubert-Soundbar Platz. Die bieten sich ebenso zur Integration von Plattenspieler, CD-Player oder Streamer am Soundsystem von Nubert an. Musik vom Smartphone oder Tablet empfängt die Soundbar auch hochaufgelöst über Bluetooh aptX HD.
Plug, Connect & Play – so funktioniert das Set-up eines kompletten Surround-Systems mit der Nubert nuPro XS 8500 RC im Mittelpunkt. Die Soundbar übernimmt in diesem Fall die Rolle der Frontkanäle. Ein Subwoofer-Anschluss ist zwar vorhanden, den brauchen wir aber nicht bedingungslos, wie wir im Laufe des Tests feststellen.
Bis zu acht weitere Lautsprecher können wir über das Hersteller-eigene Übertragungsprotokoll Nubert X-Connect Surround in das kabellose Mehrkanal-System einbinden. Unterstützt werden die Aktivmodelle aus der nuPro-XS-Serie – bei uns sind das die Nubert nuPro XS-3000 RC im Test.
„Plug“ heißt alle Lautsprecher ans Stromnetz anschließen. Dann folgt „Connect“ – dazu wählen wir in den Einstellungen der Soundbar einen Effektkanal an und bestätigen die Kopplung an den Surround-Lautsprechern. Das klappt in wenigen Augenblicken und wir sind „ready to play“.
Bevor wir mit dem Hörtest starten, werfen wir noch einen Blick in die Nubert X-Remote App. Der Schritt ist optional, bringt aber einen echten Mehrwert für unser System. Neben den wichtigsten Funktionen wie Lautstärkeanpassung oder Quellenanwahl finden wir hier einen 5-Band-Equalizer und verschiedene Klangpresets.
Die Grundfunktionen lassen sich auch über die wertige Fernbedienung mit Metalloberfläche wählen. Im Alltag reicht meist sogar die Bedienung des TVs, die dann die Lautstärke des Surround-Systems regelt.
Apple-Geräte mit iOS-System erhalten über die Nubert App direkten Zugriff auf die akustische Raumeinmessung X-Room Calibration. Aufgrund der Varianz und Vielfalt an Android-Smartphones bietet der Hersteller das Aufsteckmikrofon Nubert XRC Android Interface (hier im Test) zum Preis von 40 Euro.
Das Messsystem spielt ein Testsignal aus den Lautsprechern und analysiert dessen Interaktion mit dem Raum. Anhand der Daten wird eine optimale Klangkurve ermittelt, die sich als Preset speichern und zum schnellen Vergleich auch deaktivieren lässt.
Die Wiedergabe von Stimmen ist eine der größten Herausforderungen für einen TV-Lautsprecher. Gerade bei Produktionen aus Hollywood geht der Trend schon länger zu lärmenden Umgebungsgeräuschen.
Über die Nubert nuPro XS 8500 RC kommen Dialoge markant und gut platziert. Stimmen erhalten mehr Detailschärfe als von einfacheren Soundbars gewohnt. Für besonders schwierige Filme haben die Schwaben außerdem die Voice+ Funktion integriert, die die Sprachverständlichkeit weiter erhöht. Die lässt sich auch gut mit dem Nachtmodus kombinieren, der Höhen und Bässe mehr ausbalanciert.
Die Präzision und Detailgenauigkeit erstreckt sich von der akustischen Mitte bis zu den äußeren Kanten. Zwar nicht viel weiter darüber hinaus, dafür ist die Griffigkeit innerhalb der Gehäusevorgaben auf Spitzenniveau.
Mehr Raum bringen unsere beiden Nubert nuPro XS-3000 RC im Rücken. Zum Test lassen wir den Film „Godzilla vs Kong“ in Dolby Atmos von der Soundbar decodieren. Jetzt fliegen Kampfjets und Raketen von vorn nach hinten an uns vorbei.
Wir befinden uns mitten im Geschehen auf einem der Schiffe der US-Marine und erleben hautnah, wie diese von der Monsterechse zertrümmert werden. Das geht in Mark und Knochen, selbst ohne Subwoofer.
Vorbildlich, wie präzise und absolut trocken uns die Soundbar Bässe präsentiert. Das macht richtig Spaß, besonders wenn man die Lautstärke ausfahren kann. Aber selbst auf niedrigem Pegel nimmt die Dynamik nur unwesentlich ab.
Trockene, tiefe Bässe, ein ausgewogener Mittelton und natürliche Höhen – was bei Filmen funktioniert, liefert die Nubert-Soundbar auch bei Musik und Videospielen. Alles wirkt plastisch, intensiv und je nach Genre sogar emotional.
Das Erlebnis verstärkt sich im Mehrkanalaufbau. Wenn Nubert seine kabellosen Dolby-Atmos-Lautsprecher bringt, gibts kaum noch einen Grund, das Heimkino zu verlassen.
Die nuPro XS 8500 RC strahlt enorme Autorität aus – im Klang und im Design. Wenn man das nötige Kleingeld zusammenbringt und ausreichend Platz vor dem Fernseher schafft, wird man mit einer Wiedergabe belohnt, die aktuell nach ihrer Gleichen sucht. Mit zahlreichen Anschlüssen und Funktionen inklusive einer akustischen Raumanpassung hebt sich die Soundbar weiter ab. Im Stereo-Modus ausgezeichnet, im Surround-Set noch mal besser und mit Dolby-Atmos-Lautsprechern wahrscheinlich unschlagbar.
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