Die Buchardt Audio A10 feiern das 10-jährige Bestehen des dänischen Lautsprecherherstellers. Sie vereinen moderne Technik, edles Design und klangliche Präzision in einem kompakten Format. Doch wie bewähren sich die Aktivlautsprecher im Praxistest?
• individuelle Klanggestaltung durch „Mastertunings“
• hochwertige Verarbeitung mit FSC-zertifiziertem Massivholz
• kabellose oder kabelgebundene Nutzung möglich
Design und Verarbeitung: Eleganz in Massivholz
Schon der erste Blick auf die Buchardt Audio A10 vermittelt Exklusivität und Qualität. Die Lautsprecher-Gehäuse bestehen aus massivem europäischen Holz und sind FSC-zertifiziert, was auch ökologisch überzeugt. Hier gibt es kein furniertes MDF – die A10 sind echte Handwerkskunst.
Die leicht geneigten Front- und Rückseiten sind ein markantes Designmerkmal, das ästhetische und akustische Vorteile bietet. Es verbessert die Zeitrichtigkeit der Schallausbreitung und sorgt für eine präzisere Klangbühne. Mit Holzvarianten wie Walnuss, Natural Oak oder Charcoal Ash fügen sich die Aktivlautsprecher unaufdringlich in jedes Wohnambiente ein.
Technik: Präzision durch innovative Ansätze
Tiefmitteltöner mit einzigartiger Sicke
Das Herzstück der A10 ist der 6,5-Zoll-Tiefmitteltöner von Purifi, einem Treiberhersteller aus Dänemark. Purifi ist bekannt für akribische Forschung, was sich in der speziellen Geometrie der Sicke zeigt. Diese minimiert Verzerrungen bei hohen Auslenkungen effektiv.
Im Einsatz liefert der Treiber außergewöhnliche Präzision, selbst bei tiefen Frequenzen und hohen Lautstärken. Verzerrungen oder unerwünschte Resonanzen sind kaum wahrnehmbar, was den Bassbereich der A10 sauber und kontrolliert macht. Beeindruckend ist, wie viel Luft der kompakte Treiber bewegt – ein Ergebnis des durchdachten Geometrie-Designs.
Hochtöner mit Waveguide
Der 0,74-Zoll-Aluminiumkalotten-Hochtöner sitzt in einem tiefen Waveguide, der für gleichmäßige Schallabstrahlung sorgt. Er optimiert die Integration zwischen Hoch- und Mitteltonbereich, sodass ein nahtloser Übergang entsteht. Der Hochtöner bietet exzellente Feinzeichnung und Klarheit, ohne scharf zu wirken.
DSP und Verstärker
Die A10 nutzen digitale Signalprozessoren für eine präzise Frequenzweichensteuerung. Der Tiefmitteltöner erhält 150 Watt Leistung, der Hochtöner 50 Watt. Diese Konfiguration sorgt für beeindruckende Dynamik, selbst bei anspruchsvollen Musikstücken.
Klang: Präzise, vielseitig und fesselnd
Bass: Tiefe, Kontrolle und Punch
Der Bassbereich der A10 ist beeindruckend kontrolliert und reicht tief hinab. Besonders bei Titeln wie “Bad Guy” von Billie Eilish zeigt sich, wie präzise und druckvoll der Tieftöner arbeitet. Die tiefen Frequenzen kommen klar und ohne Verzerrungen – ideal für elektronische Musik oder orchestrale Werke, wo ein sauberer Bass unabdingbar ist.
In besonders großen Räumen stößt die A10 allerdings an ihre physikalische Grenzen, da der Bassdruck bei sehr tiefen Frequenzen abnimmt. Für basslastige Genres wie Dubstep oder Hip-Hop könnte ein Subwoofer sinnvoll sein.
Mitten: Klarheit und Natürlichkeit
Die Mitten der A10 sind hervorragend abgestimmt und überzeugen durch Transparenz und Natürlichkeit. Stimmen, wie die von Norah Jones in “Don’t Know Why”, erscheinen greifbar und klar im Raum. Akustische Instrumente wie Gitarren oder Klaviere werden detailgetreu wiedergegeben, was besonders bei Singer-Songwriter- oder Jazz-Aufnahmen überzeugt.
Höhen: Feinzeichnung und Brillanz
Die Höhen der A10 sind klar, detailliert und fein aufgelöst. Bei hochfrequenten Details, wie den Becken in “Take Five” von The Dave Brubeck Quartet, zeigt sich die Fähigkeit des Hochtöners, selbst kleinste Nuancen sauber wiederzugeben.
Raumklang und Klangbühne
Die A10 bietet eine beeindruckend breite und tiefe Klangbühne. Besonders in orchestralen Stücken, wie “Adagio for Strings” von Samuel Barber, wird die räumliche Darstellung deutlich: Instrumente sind präzise im Raum positioniert, und der Hörer wird in die Aufnahme hineingezogen. Auch bei komplexeren Arrangements bleibt die Wiedergabe durchhörbar und klar.
Mastertunings: Anpassung an Geschmack und Raum
Ein Highlight der A10 ist die Möglichkeit, den Klang durch verschiedene Mastertunings individuell anzupassen. Während das „Flat“-Tuning eine neutrale und analytische Wiedergabe bietet, sorgt das „Warm“-Tuning für ein volleres und musikalischeres Klangbild. Für kleine Räume oder Nahfeld-Hörsituationen ist das „Nearfield“-Tuning eine ausgezeichnete Wahl, das die Bühne noch immersiver macht.
Um diese klangliche Vielseitigkeit perfekt auszunutzen, bietet der Platin Stereo Hub zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten – und eine interessante Funktion zur Raumakustik-Kalibrierung.
Platin Stereo Hub: Die perfekte Ergänzung
Die kabellose Anbindung der A10 erfolgt über den optionalen Platin Stereo Hub, der im Test ebenfalls eine hervorragende Leistung zeigte. Der Hub unterstützt hochauflösendes Streaming (24 Bit/96 kHz) und gängige Streaming-Standards wie Roon, AirPlay 2, Chromecast und Spotify Connect.
Besonders positiv fielen die zahlreichen Anschlüsse auf, darunter HDMI ARC, optische und analoge Eingänge. Die Einrichtung über die Buchardt-App war größtenteils intuitiv, auch wenn die Kanalzuweisung nicht auf Anhieb klappte.
Ein Highlight des Systems ist die Möglichkeit zur Raumakustik-Kalibrierung. Für iPhones kann die Kalibrierung direkt über die Buchardt-App erfolgen. Für andere Geräte wird das Zen Wireless Mikrofon benötigt, das während einer kurzen Messung die akustischen Eigenschaften des Raumes erfasst. Die Daten werden an die App übermittelt, um den Klang optimal anzupassen. Dank seiner einfachen Handhabung ist das Zen Mikrofon eine praktische Lösung, um die Klangwiedergabe individuell zu optimieren.
Fazit: Kompakt, präzise, vielseitig
Die Buchardt Audio A10 sind beeindruckende Lautsprecher, die audiophile Klangqualität in einem kompakten Format liefern. Besonders stechen der innovative Tiefmitteltöner, die flexible Klanggestaltung und die hochwertige Verarbeitung heraus. In Kombination mit dem Platin Stereo Hub bieten die Aktivlautsprecher eine sehr moderne All-in-One-Audiolösung für anspruchsvolle Musikliebhaber.