Rein äußerlich sind die Magnat Multi Monitor 220 zunächst klassische Regallautsprecher. MDF-Gehäuse mit seidenmatter Frontlackierung und furnierten Gehäusen, zwei Treiber auf der schwarzen Schallwand, je eine Bassreflexöffnung auf den Rücken – soweit bekannt.
Ein erstes Anzeichen dafür, dass es sich bei den Magnat-Monitoren nicht um gewöhnliche Lautsprecher handelt, ist die kleine LED-Anzeige auf der Vorderseite des sogenannten Master-Speakers. Steckt hier etwa Aktivelektronik drin? Zumindest der Slave-Speaker lässt sich davon nichts anmerken, denn der ist klassisch passiv aufgebaut.
Die Schallwände der Magnat Multi Monitor 220 kommen mit je einem 25-mm-Fmax-Hochtöner mit Seidenkalotte, der einen Frequenzbereich bis 40 Kilohertz (kHz) erreichen soll und vorgesetzten Schalführungen. Der Tiefmitteltonzweig setzt dagegen auf eine Sandwichmembran aus einem Keramik-Alu-Verbund.
Zum Schutz der Treiber vor kratzigen Tierpfoten und verspielten Kinderhänden liegt den Lautsprechern ein Set magnetischer Frontabdeckungen bei. Auf der Rückseite der Lautsprecher sitzt unterhalb des Reflexports jeweils ein vergoldetes Lautsprecherterminal.
35 Hertz (+/- 3 dB) gibt der Hersteller als untere Grenzfrequenz für seine Magnat Multi Monitor 220 an – wem das nicht reicht, schließt bei Bedarf noch einen Subwoofer am Sub-Out-Ausgang an.
Auf der Rückseite des Master-Lautsprechers befindet sich eine ganze Reihe an Anschlussvarianten, die ein herkömmlicher Regallautsprecher so nicht bietet. Dazu gehören je ein TOSLINK- und ein Koaxial-Digitaleingang, etwa zur Verbindung mit dem Smart-TV oder einer Set-top-Box.
Eine 3,5-mm-Klinkenbuchse nimmt Analogsignale vom Smartphone oder MP3-Player auf, während der Cinch-Anschluss für einen Plattenspieler mit MM-Abtastsystem reserviert ist. Schade, dass sich dieser nicht auch mit anderen Geräten verwenden lässt.
Wer dagegen das Kabelgeflecht – bis auf die Stromzufuhr und die Verbindung zwischen den Lautsprechern – auf ein Minimum reduzieren will, greift auf Bluetooth zurück. Einfach Bluetooth am Smartphone, Tablet oder Computer aktivieren, den Pairing-Mode am Magnat Multi Monitor 220 aktivieren und schon kann die Gerätekopplung beginnen.
Die Funkverbindung lief im Test stabil, Signalaussetzer gab es keine und dank aptX-Codec gelang die Signalübertragung sogar auf CD-Niveau. Dank Bluetooth-Standard ist die Übertragung nicht nur auf eine bestimmte Signalart oder App beschränkt. Der gewählte Audiozuspieler überträgt gnadenlos alles, was Ton von sich gibt: Musik aus Streaming-Apps wie Spotify oder Tidal, die Video-Tonspur von YouTube oder Netflix, aber auch Signaltöne bei eingehenden Textnachrichten am Smartphone, was je nach Anwender als praktisch oder störend empfunden wird.
Die Auswahl der Signalquelle gelingt über die mitgelieferte Fernbedienung.
Die interne Signalverarbeitung der Magnat Multi Monitor 220 erfolgt mit einer Auflösung von bis zu 24 Bit und 192 Kilohertz. Ein digitaler Class-D-Verstärker ist im rechten Master-Speaker integriert, der seinen passiven Mitspieler mit 40 Watt Leistung versorgt.
Dazu wird lediglich eine Kabelverbindung zwischen den Lautsprechern gebraucht. Ein passendes 3-Meter-Kabel ist im Lieferumfang mit enthalten, das sich bei Bedarf auch austauschen lässt.
Irgendwie habe ich es mir schon gedacht: Die Magnat Multi Monitor 220 lesen sich nicht nur modern auf der Funktionsliste, sondern treffen auch im Klang den Zeitgeist. Offene Höhen, viele Details, druckvolle Bässe – so könnte die Kurzbeschreibung der teilaktiven Bluetooth-Lautsprecher lauten.
Tatsächlich macht sich der weite Frequenzumfang bis zu 40 kHz durch eine krispe, detailverliebte Wiedergabe bemerkbar. Bei stark komprimierter Musik ist der Hochtonanteil teilweise sogar etwas zu präsent für meinen Geschmack – jedoch nie übertrieben analytisch oder gar mit einem Bändchenhochtöner vergleichbar.
Etwas tiefer im Frequenzband überzeugen die unteren Mitten durch eine straffe Wiedergabe und auch der Grundtonbereich wirkt stabil, wodurch Instrumente und Stimmen angenehm natürlich mit der gewissen Portion Nachhaltigkeit rüberkommen.
Auch die Bässe brauchen sich angesichts der Gehäusegröße nicht zu verstecken. Im Musikbetrieb via Bluetooth-Zuspielung vom Smartphone habe ich an klanglicher Tiefe nichts vermisst. Nur in puncto Impulsverhalten können die Magnat Multi Monitor 220 nicht ganz mit ihrem ebenfalls aktiven, jedoch mit WLAN ausgestatteten Geschwistern Magnat Magnasphere 33 (Test) mithalten.
Im Filmbetrieb mit typischen Hollywood-Blockbustern – dieses Mal zugespielt via optischer Signalverbindung zum Smart-TV – hat ein zusätzlicher Subwoofer den kleinen Aktiven zu noch mehr Nachdruck bei explosiven Filmszenen verholfen. Für die meisten Anwendungsfälle, inklusive Musikwiedergabe, reicht das Monitor-Set in kleinen bis mittelgroßen Räumen allerdings locker aus.
Magnat hat es mit den teilaktiven Lautsprechern Multi Monitor 220 tatsächlich geschafft, die in ihrem Image angeschlagene HiFi-Anlage zu neuem Glanz zu verhelfen. Mit Bluetooth, Phono-Vorstufe, Analog- und Digitaleingängen sind sämtliche Verbindungswege an Bord, die es im Musik- und Fernsehalltag braucht. Verarbeitung, Optik, Klang und Ausstattung sind dem Preis angemessen. Wer nach Größerem strebt, greift zur ebenfalls aktiven Magnasphere-Serie des Herstellers.
Magnat Multi Monitor 220 Preis: Preis nicht verfügbar
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