Wer die Firma Teufel kennt und sich für Standlautsprecher interessiert, wird früher oder später auf die Ultima 40 MK2 stoßen. Das Standlautsprecherpaar ist eines der Aushängeschilder der Berliner. Der Preis von 500 Euro im Paar ist vergleichsweise erschwinglich.
In Internetforen häufen sich die Fragen, welcher Verstärker am besten zu den Lautsprechern passt. Da hat Teufel wohl auch mitgelesen und kurzerhand eine eigene Class-D-Endstufe entwickelt. Diese liefert 100 Watt Leistung pro Kanal und sitzt direkt im Gehäuse einer der beiden Teufel-Ultima-40-Aktiv-Lautsprecher. Der zweite Speaker ist klassisch passiv aufgebaut und erhält seine Signale per handelsüblichem Lautsprecher-Kabel vom 4-Ohm-Ausgang des Aktivlautsprechers.
Master und Slave – so die Modell-Bezeichnungen eines teilaktiven Lautsprecher-Konzepts – bieten je vier Membranen aus Kevlar, Fiberglas und Gewebe auf einer Höhe von knapp über 1 Meter. Die Kanten der furnierten Gehäuse sind fein gerundet, die Schallwände unter der steckbaren Frontabdeckung erstrahlen in schickem Glanz und das Anschlussterminal macht einen soliden Eindruck.
Wo andere Aktivlautsprecher nach dem Einsatz einer Endstufe den Funktions-Schlussstrich ziehen, fangen die Teufel Ultima 40 Aktiv gerade erstmal an. Der verbaute Verstärker ist DSP-gesteuert (digitaler Signalprozessor), am Rücken des Masters sitzt ein 2-Band-Equalizer zur persönlichen Klangabstimmung.
Per HDMI verbindet sich der Lautsprecher mit einem Smart-TV, was ihn zum ersten aktiven Standlautsprecher mit eben jenem Anschluss macht. Die Spezifikation ist mit HDMI-Version 1.4b nicht ganz auf dem neuesten Stand – macht aber nichts, schließlich brachte der Versionswechsel auf HDMI 2.0 vor allem Verbesserungen im Bildbereich.
Trotzdem sollte der Smart-TV mindestens HDMI 1.4 unterstützten. Denn nur so kommen wir in den Genuss von Funktionen wie dem Audio-Return-Channel (1-Kabel-Verbindung zwischen TV und Lautsprecher) und CEC, wodurch die Teufel Ultima 40 Aktiv auch auf Befehle der TV-Fernbedienung reagieren.
Zum Lieferumfang der Teufel Ultima 40 Aktiv gehört auch eine eigene Funk-Fernbedienung. Die „Puck Control“ regelt die Lautstärke, Quellenanwahl, den Stand-by-Modus sowie Start und Stopp.
Bleibt der Smart-TV trotz Binge-Watching-Manie doch einmal aus, empfangen die Lautsprecher auch noch ganz klassisch Musik. Das gelingt über Bluetooth 4.0 aptX mit bis zu zwei Quellgeräten zur gleichen Zeit oder über einen optischen Digitaleingang und einen analogen Cinch-Anschluss.
Außerdem bieten die Lautsprecher einen Subwoofer-Ausgang mit einstellbarer Übergangsfrequenz, um das Musik- und Film-Erlebnis bei Bedarf im Tieftonbereich abzurunden.
Normalerweise greife ich ja auch im Stereo-Heimkino-Betrieb auf einen AV-Receiver zurück. Die Vorteile, die mir die HDMI-Übertragung mit CEC-Steuerung bietet, möchte ich nicht mehr missen. Aktivlautsprecher mit einfachem TOSLINK-Eingang lassen sich ohne zusätzliche Fernbedienung leider nicht von der Couch aus steuern. Mit den Teufel Ultima 40 Aktiv ließe sich der AV-Receiver endgültig verbannen, solange die Lautsprecher halten, was sie versprechen.
Aufstellung und Ausrichtung verhalten sich zunächst wie bei einem passiven Lautsprecher-Set – durch die Bassreflex-Öffnungen auf der Rückseite ist ein Wandabstand von ca. 80 Zentimetern wärmstens empfohlen.
Jetzt folgt die erste Besonderheit: der Master-Lautsprecher (wählbar ob links oder rechts) braucht eine Stromverbindung. Die Kopplung zum passiven Modell erfolgt dann über das mitgelieferte 5-Meter-Kabel.
Im nächsten Schritt noch den Master an einen ARC-fähigen HDMI-Eingang am Smart-TV andocken. Einschalten, kurz abwarten und tatsächlich: Die Lautsprecher werden vom Samsung Smart-TV direkt erkannt und geben direkt Töne wieder. Auch die Lautstärkeregelung über die TV-Fernbedienung klappt anstandslos und der Ton eines Blu-ray-Players, der ebenfalls am Smart-TV klemmt, wird ohne hörbare Verzögerung an die Lautsprecher weitergegeben.
Klanglich Fulminat steigen die Teufel Ultima 40 Aktiv in den Hörtest ein – die Lautsprecher sind bestimmt nicht schüchtern. In „Mad Max: Fury Road“ – zugespielt über Samsungs 4K-Blu-ray-Player UBD-K8500 – ziehen sie den Dynamik-Turbo, genau wie die Fahrzeuge mit aktiviertem Nitro-Boost. Dabei klingen Bässe tief und eindrucksvoll, sodass sich die Frage nach einem zusätzlichen Subwoofer fast schon erübrigt.
Die flammenden Gitarrenklänge werden ebenso plastisch und imposant dargestellt wie die schweren Trommelsalven – dabei fällt auf: Bässe und Höhen sind etwas ins rechte Licht gerückt, spielen aber nicht übertrieben lautstark auf. Sprecherstimmen und Dialoge sind stets klar verständlich.
Der gleiche Klangeindruck gilt auch für Musik, die im Test von der Streaming-App Tidal per Bluetooth vom Smartphone kommt. Auch hier klingen die Teufel Ultima 40 Aktiv druckvoll und lebendig sowie offen und detailreich mit präziser Raumabbildung. Je nach Aufstellung kommen die Bässe etwas satter als gewohnt – das lässt sich mit etwas Wandabstand und dem Griff zum EQ gut ausgleichen.
Der erste Standlautsprecher mit HDMI-Anschluss überzeugt mit einfacher Bedienung und Plug’n’Play-Betrieb. Der Klang ist typisch Teufel: kraftvoll mit satten Bässen und dezenten Höhen. Per Bluetooth spielen die Lautsprecher auch von Smartphone und Co. Die 1-Kabel-Verbindung zum TV klappt anstandslos – HDMI-Version 1.4 vorausgesetzt.
Teufel Ultima 40 Aktiv Preis: 899,99 Euro
Weitere Informationen: Lautsprecher Teufel
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