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Manunta Young DSD Test D/A-Wandler und Stereo-Vorstufe mit 32 Bit und 382 Kilohertz-Verarbeitung

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Manunta Young DSD Test: 384-kHz-DAC

Der Manunta Young DSD ist der logische Gegenpart zum kürzlich getesteten A/D-Wandler Manunta Joplin. Da die Wandlung von analog nach digital auch für moderne HiFi-Anwender nicht zur täglichen Routine gehört, widmen wir uns heute wieder der gegenüberliegenden Seite der Wiedergabekette.

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Manunta Young DSD

Manunta – benannt nach seinem gleichnamigen Gründer und früher unter dem Namen M2Tech bekannt – ist ein italienischer High-End-Hersteller dessen Geschäfte sich auf die Entwicklung von hochwertigen und zeitgemäßen HiFi-Geräten spezialisiert. Eines davon ist der Manunta Young DSD: ein D/A-Wandler, der sich mit Auflösungen bis 32 Bit und 384 Kilohertz und, wie es der Name bereits verrät, DSD (64 / 128) versteht.

Damit kratzen wir aber nur an der Oberfläche seiner Eigenschaften. Neben der DAC-Funkion bringt der Young DSD noch einen digitalen Vorverstärker mit analoger Lautstärkeregelung und symmetrische Signalausgänge mit einstellbarem Ausgabepegel mit.

Wer bei dieser Ausstattung mindestens ein 43-Zentimeter-(cm)-breites Gehäuse erwartet hat sich getäuscht: Der Manunta Young DSD kommt wie bereits der Manunta Joplin in einem überschaubaren quadratischen Alu-Gehäuse mit einer Kantenlänge von 20 cm.

Trotz der Kompaktheit des D/A-Wandlers hat es Marco Manunta geschafft, fast alle wichtigen Signalanschlüsse unterzubringen. Dazu zählen ein asynchroner USB-Anschluss (32/384 + DSD), der Eingangssignale einen frischen Takt verleiht, zweimal S/PDiF, einmal TOSLINK und einmal AES/EBU (24/192).

Am Signalausgang stellt uns der Young DSD ein symmetrisches Ausgangspaar bereit, das sich für entsprechende Stereo-Verstärker und Aktivlautsprecher mit XLR-Eingängen eignet. Für herkömmlichere Geräte liegen dem Lieferumfang zwei Adapter von XLR auf Cinch mit bei.

Bedienung

Die Front mit seinem LCD-Display und einem Drehregler erlaubt verschiedene Einstell-Möglichkeiten wie Panorama, Phasen-Regelung und die Quellenauswahl. Die analoge Lautstärkeregelung wird intern digital gesteuert und erlaubt feinfühlige 0,5-Dezibel-(dB)-Abstufungen. Insgesamt steht uns ein Bereich von 0 bis -96 dB zur Wahl. Zusätzlich lässt sich die Ausgangsspannung passend zum Eingang des angeschlossenen Verstärkers abstimmen.

Alternativ liegt dem Lieferumfang noch eine Fernbedienung bei, die im Falle einer Computer-USB-Verbindung auch die grundlegenden Abspielfunktionen der Player-Software steuert (HID-Protokoll).

Der einfache Zugriff und die kompakte Größe des Manunta Young DSD bieten die Möglichkeit ihn sowohl im HiFi-Rack unterzubringen als auch auf den Schreibtisch zu stellen. Ein integrierter Kopfhörerverstärker hätte das Gesamtpaket noch abgerundet. So muss man sich mit einem externen Gerät, wie dem Manunta Marley behelfen und sich am Ausgang mitunter zwischen zwei Wiedergabegeräten entscheiden.

Technik

Am Eingang des Manunta Young DSD sitzen ein XMOS-Receiver-Chip, der eben auch DSD-Dateien verarbeitet, und Xilinx-Prozessor für geringe Jitter-Werte. Die D/A-Wandlung wird von einem Burr Brown PCM1795 übernommen, der uns bereits in den DAC’s Asus Xonar Essence One und im mobilen Kopfhörerverstärker Teac HA-P90SD begegnet ist. Statt sich blind auf dessen Funktion zu verlassen, umgeht Marco Manunta das im Chip integrierte Filter und setzt ein unabhängiges Minimum Phase Filter ein. Dieses wird mit einem integrierten Schaltkreis namens Xilinx Spartan FPGA (Field Programmable Gate Array) umgesetzt – ähnlich wie beim kompakten Chord Mojo.

Der FPGA rechnet die Signale auf 768 kHz zur internen Signalverarbeitung hoch, wodurch zusammen mit dem 32-Bit-DAC Synergie-Effekte entstehen, die für einen geringen Rauschteppich und niedrigste Verzerrungen sorgen sollen.

Die Kompaktheit des Gehäuses wird nicht zuletzt aufgrund des externen Schaltnetzteils erreicht. Das bietet noch Potenzial für klangliche Verbesserung, was auch Manunta weiß. Speziell dafür gibt es das externe Netzteil Manunta Van der Graaf mit individuellen Ausgängen und einer Auto-Memory-Funktion. Ein separater Test des Van der Graaf mit dem Young DSD wird bald nachgereicht. Im folgenden Hörtest konzentrieren wir uns zunächst auf den Standard-Auslieferungszustand.

Hörtest

Für den Hörtest haben wir den Manunta Young DSD über USB mit einem MacBook verbunden und uns für Roon als Player-Software entschieden. Windows-Nutzer müssen zuvor noch einen Treiber installieren, bevor sie loslegen können.

Bei all dem technischen Aufwand inklusive internem Oversampling auf erstaunliche 768 kHz kann man schnell der Annahme eines unterkühlten Klangs verfallen. Gut, das uns Marco Manunta hier eines Besseren belehrt: Der Young DSD klingt sehr natürlich und bringt sogar eine leichte warme Note mit.

Hier profitiert der D/A-Wandler vom verbauten Minimum Phase Filter, das für eine große Bühnendarstellung in der Breite und in der Tiefe sorgt.

Im Vergleich zu etwas bissigeren D/A-Wandlern klingt der Manunta Young DSD ein wenig zurückhaltender und punktet mit seiner Ausgeglichenheit. Bässe klingen angenehm konturiert und liefern ausreichend Druck, wenn dieser benötigt wird.

Wir haben den DAC mit hochauflösenden FLAC- und WAV-Dateien sowie DSD-Files ausprobiert, die er alle anstandslos verarbeitete. In Kombination gefiel uns besonders seine Feinauflösung, die niemals ins Analytische umschlug, sondern die Freude an der Musik aufrechterhielt. Der Young DSD ist damit der perfekte Gegenpart zu besonders energischen Zuspielern. Wer seiner digitalen Kette etwas analoge Wärme einhauchen will, ist hiermit bestens beraten.

Zusammengefasst

Mit den Möglichkeiten DSD 128 und PCM bis 32 Bit / 384 kHz wiederzugeben, sprechen allein die Wandlungs-Fähigkeiten des Manunta Young DSD für sich. Mit dem integrierten Vorverstärker lässt sich eine minimalistische HiFi-Kette aufbauen, die klanglich nichts aus analogen Tagen vermissen lässt.

Manunta Young DSD Preis: 1250 Euro

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Manunta Young DSD Test

9.1 Punkte
Design / Verarbeitung9.5
Aufbau / Einrichtung9.5
Funktion / Zubehör9
Klang / Preis9
Preis / Leistung8.5
Preis
Der Manunta Young DSD ist für einen Preis von 1250 Euro erhältlich.

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