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Manunta-Joplin Test Analog Digital-Wandler

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Manunta Joplin Test: Analog-Digital-Wandler

Obwohl Vinyl-Verkäufe gerade wieder einen Aufwärts-Trend erleben, sind Meter-hohe Plattenregale für viele von uns nicht mehr zeitgemäß. Minimalismus ist unlängst in der modernen HiFi-Kette angekommen. Für Digital-Junkies gibt’s den Manunta Joplin – ein Analog-Digital-Wandler mit 384 Kilohertz Abtastrate.

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Manunta Joplin

Analog-Digital-Wandler begegnen uns nur relativ selten in der HiFi-Branche, dabei ist es doch naheliegend, das man seine geliebte Plattensammlung mittlerweile auch digital mit sich führt. Sei es zum Streamen über das Netzwerk oder für den Musikgenuss unterwegs über den Digital Audio Player: Analog und digital schließen sich heute nicht mehr aus.

Der Manunta Joplin macht genau das – im Gegensatz zu vielen anderen Geräten sogar in besonders hochauflösender Qualität. Die Frage, wer 32 Bit / 384 Kilohertz (kHz) überhaupt braucht, stellt sich dabei nicht. Bei der Digitalisierung von Vinyl ist jeder zusätzliche Abtastpunkt und jede weitere Dynamikstufe von enormem Wert.

Das quadratisch, praktische Aluminium-Kästchen gibt sich besonders anschlussfreudig: der Analogeingang ist mit einem Phono-Vorverstärker gekoppelt, der sich sowohl mit MM- als auch mit MC-Tonabnehmersystem bestens versteht.

Selbst einen digitalen S/PDiF-Eingang bringt der Manunta Joplin mit. Praktisch, wenn man eine weitere Digitalquelle an den Computer anschließen mag.

Auch Digitalausgänge hat der A/D-Konverter in vielfacher Form: S/PDiF, USB und das Studioformat AES/EBU – da bleiben keine Wünsche offen. Einzig das Steckernetzteil ließe sich noch optimieren. Hier haben wir mit dem externen SBooster BOTW P&P ECO experimentiert, das sehr gute Ergebnisse lieferte.

Technik

Unter der Aluhaube zeigt sich, wer für die hohen Sampleraten zuständig ist: Ein ESS Sabre ES9010CS übernimmt die ehrenvolle Aufgabe der Analog-zu-Digital-Umsetzung. Dies macht er vorrangig in 32 Bit / 384 kHz für die Ausgabe über USB. Aber auch die S/PDiF- und AES/EBU-Ausgänge profitieren von einer erstklassigen Wandlung in 24 Bit / 192 kHz.

In der analogen Eingangsstufe finden wir hochwertige Mikrofon-Vorverstärker-Chips Burr Brown PGA 2500 aus dem Hause Texas Instruments, die sich sehr genau in 1-Dezibel-Schritten verstärken lassen.

Was bis hierhin noch nach anspruchsvollen aber bekannten Studio-Wandlern klingt, hebelt der Manunta Joplin mit 24 Entzerrungsfiltern – darunter zwei für den Hoch- und Tieftonbereich – komplett aus.

Jede erdenkliche Schallplatten-Entzerrungskennlinie, von RIAA, Decca und Columbia bis zu Exoten wie L’Oisea-Lyre, ist einfach alles mit enthalten. Dazu kommen je zwei NAB- und CCIR/IEC-Filter für die Digitalisierung von alten Bandmaschinen. Die Krönung gipfelt in einem steilflankigen 19-Kilohertz-MPX-Filter, der den Stereo-Pilotton von Radiosendern unterdrückt. Mehr geht einfach nicht.

Praxis

Manunta-Joplin mit dem externen Netzteil SBooster BOTW P&P ECO

Am Mac funktioniert der Manunta Joplin Plug’n’Play: Einfach über USB einstecken, Software starten und schon kann die Aufnahme beginnen. Windows-Nutzer müssen zuvor noch einen Treiber installieren, anschließend läuft alles wie gewünscht.

Einziger Flaschenhals ist die Wahl der passenden Recording-Software. Wer in 32 Bit / 384 kHz aufnehmen will, muss sich im professionellen Tonstudio-Handel umschauen. Eine kostenfreie Alternative für Mac und PC liefert Audacity – dann gelingt die Aufnahme aber „nur“ bis 24 Bit / 192 kHz. Das sollte in den meisten Fällen aber nicht weiter stören, denn viele D/A-Wandler unterstützen die ultrahohen Digital-Auflösungen bislang noch nicht.

Hörtest

Für unseren Manunta-Joplin-Test haben wir auf klassische Schallplatten mit RITA-Entzerrkennlinie zurückgegriffen. Eine Bandmaschine hatten wir gerade nicht zur Hand.

Besonders alte Langspielplatten profitieren von den Hoch- und Tiefpassfiltern, mit deren Hilfe sich Bandrauschen effektiv herausfiltern lässt. Im direkten A/B-Vergleich zwischen Original und Digitalversion in 16 Bit / 44,1 kHz punktet die Platte mit hörbar besserer Dynamik und Direktheit. Hat man das Original zum Direktvergleich gerade nicht zur Hand, wird man klanglich allerdings kaum etwas vermissen.

Bei maximaler Digitalisierungsstufe in 32 Bit / 384 kHz stellen sich die Unterschiede komplett ein. Hier ist das Original von der Kopie nicht mehr zu unterscheiden.

Zusammengefasst

Wer gerade am überlegen ist, seine Plattensammlung zu digitalisieren und dabei keinen Kompromiss eingehen will, ist mit dem Manunta Joplin bestens beraten. Neben der extremen Auflösung von 384 kHz punktet der Wandler mit seinen zahlreichen Filtereinstellungs-Möglichkeiten. Damit eignet er sich nicht nur zum Digitalisieren von Vinyl, sondern ist auch einer der vollständigsten Phonovorverstärker auf dem Markt.

Manunta Joplin Preis: 2.150 Euro

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Manunta Joplin Test

9 Punkte
Design / Verarbeitung9
Aufbau / Einrichtung9
Funktion / Zubehör10
Klang / Preis9
Preis / Leistung8

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