

DSD ist das neue Analog – so leitet Lindemann Audio seine Pressemitteilung zur Neuauflage der Musicbook-Geräte ein. DSD – kurz zur Erinnerung – steht für Direct Stream Digital und stammt ursprünglich von der Super Audio CD (SACD). Im Gegensatz zur normalen CD-Audio, die nach dem Red-Book-Standard (16 Bit / 44,1 Kilohertz) arbeitet, wird das 1-Bit-Format DSD mit 64-, 128- oder 256-fachem Oversampling generiert. Das heißt im Wesentlichen: mehr Auflösung = bessere Musikreproduktion = näher am Original.
Diesen Umstand machen sich die neuen D/A-Wandler Lindemann Musicbook:15 DSD (Test) und 10 DSD sowie die Audiostreamer Lindemann Musicbook:20 DSD und 25 DSD zunutze und resamplen gnadenlos alle eingehenden Digitalquellen in DSD 256.
Jedes Gerät verfügt über Eingänge in den Formaten TOSLINK, Koax, USB (32 Bit / 384 kHz + DSD 256) und einen Empfänger für Bluetooth aptX. Die Netzwerkplayer Lindemann Musicbook:20 DSD und Musicbook:25 DSD bringen zusätzlich WLAN und Ethernet-Anschlüsse mit, die jetzt auch DSD-Dateien in den Formaten dff und dsf übertragen. Dazu gibt’s die Möglichkeit Mehrfach-Playlisten zu erstellen, die Integration des Musikstreamingdiensts TIDAL und den Radio- und Podcast-Anbieter Airable by TuneIn.
Die beiden Modelle Lindemann Musicbook:15 und 25 kommen darüber hinaus mit einem integrierten CD-Player.
Bei all den Digitalfunktionen stellt sich die Frage: Was macht die Lindemann Musicbook:DSD-Serie jetzt so analog? Die Antwort liegt in der Wandlungsebene versteckt.
Nachdem die digitalen Quelldateien auf DSD 256 gesampelt sind, gelangen sie in den Pure Path Mode, in dem der eigentliche Wandler steckt. Der 32-Bit/768-kHz-DAC AKM AK4490 arbeitet im Mono-Mode und hat bis auf die Signalfilterung nicht viel zu tun. Er läuft mehr oder weniger im Bypass-Betrieb, in dem alle PCM-Funktionen ausgeschaltet sind. Jede weitere Signalbearbeitung erfolgt analog, wie auch in der Vorstufe und der Lautstärkeregelung.
Wer hinter all dem Fachchinesisch vor allem Voodoo wittert, kann den Nutzen der Wandlung ganz einfach selber ausprobieren. Im Menü stehen drei Vergleichsmodi bereit: Die Werkseinstellung ist auf den Lindemann-Favoriten DSD 256 gesetzt.
Als Alternative steht die Wandlung als DXD zur Wahl, welche die Signale abhängig des Eingangsmaterials auf 352,8 kHz bzw. 384 kHz bringt. Option drei ist der native Modus, bei dem alles beim Alten bleibt: PCM bleibt PCM und DSD bleibt DSD.
Die neuen Geräte der Lindemann Musicbook:DSD-Serie lösen die bisherigen Modelle ab und werden auf der High End 2016 im Mai erstmals öffentlich vorgestellt. Die Markteinführung ist für den Zeitraum Mai / Juni geplant. Für Bestandskunden stehen kostenfreie Firmware-Updates für die Streaming-Dienste TIDAL und Airable bereit. Außerdem lässt sich die Hardware direkt bei Lindemann aufrüsten.
Lindemann Musicbook:DSD Preis: ca. 2900 Euro – 4500 Euro
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