

Der Fostex HP-A8C ist ein typischer Vertreter unter den High-End-Kopfhörerverstärkern. Er nimmt in der Breite etwa die Hälfte eines klassischen Stereo-Verstärkers ein. Damit passt er sowohl auf einen gut aufgeräumten Schreibtisch oder verschwindet elegant im HiFi-Rack.
Die Verarbeitung des Chassis ist von guter Qualität. Ringsherum ist er mit Metallelementen verschraubt. Die Front wird von einer transparenten Kunststoff-Platte geschützt. Eine leichte Spiegelung sorgt dabei für eine hochwertige Optik.
Positiv fallen die beiden Kopfhörerbuchsen auf, die 6,3-mm-Klinken geschmeidig aufnehmen und sicher in sich halten. Damit lassen sich zwei verschiedene Kopfhörer-Modelle perfekt miteinander vergleichen.
Etwas Kritik müssen wir hingegen am Lautstärke-Poti äußern, das unser positives Gesamtbild des Fostex HP-A8C etwas schmälert. Zwar bietet es eine feine Rasterung. Anstelle von Kunststoff hätten wir hier jedoch ebenfalls Aluminium erwartet.
In Sachen Ausstattung bietet der Fostex HP-A8C so gut wie alles, was ein moderner Kopfhörerverstärker braucht. Drei optische und koaxiale Signaleingänge, ein AES/EBU-Anschluss und ein USB-Port nehmen Digitalsignale auf.
Der verbaute 32-Bit-Wandlerchip Asahi Kasei AK4399 akzeptiert 32 Bit / 192 kHz-Files am Mac über USB. Windows-Nutzer müssen sich mit 24-Bit-Wiedergabe zufriedengeben. Dafür verläuft die Signalverbindung zum Computer auf asynchronem Weg. Temperatur-geregelte Quarz-Oszillatoren nehmen eine Neutaktung des Audiosignals im Fostex HP-A8C vor.
Ein weiteres Feature, das uns der AK-Wandlerchip bietet, ist die Möglichkeit die digitalen Ausgangsfilter umzustellen. Neben der eingebauten Upsampling-Funktion auf die doppelte bzw. vierfache Samplingrate, lassen sich die Filter „Sharp Roll Off“ und „Minimum Delay“ auswählen.
Etwas überraschend ist der SD-Karten-Slot auf der Rückseite des Fostex HP-A8C. Diese Möglichkeit kennen wir so von einem Kopfhörerverstärker auch noch nicht. Das Feature ist aber durchaus nett und eine weitere Möglichkeit den Fostex HP-A8C mit Hi-Resolution-Audiofiles zu füttern. SD-Karten werden bis 32 GB-Speicher unterstützt und können jedes beliebige Dateiformat tragen. Selbst DSD (DSF) wird vom Fostex-Kopfhörerverstärker unterstützt.
Über analoge Ein- und Ausgänge bindest Du den Fostex HP-A8C ganz einfach in Deine bestehende Stereoanlage mit ein. Mit zwei digitalen Ausgängen kannst Du eingehende USB-Signale an einen weiteren D/A-Wandler schicken.
Bluetooth wäre als Feature noch nett gewesen. Für eine hochwertige Audiowiedergabe ist diese Schnittstelle allerdings zu vernachlässigen.
In unserem Hörtest klang der Fostex HP-A8C absolut unangestrengt. Die Mitten waren angenehm rund. Der Hochtonbereich lieferte uns viele Details ohne jegliche Schärfe und der Bass groovte vor sich hin. Damit ist der Fostex HP-A8C ein tiefenentspannter Kopfhörerverstärker, dem man auch nach Stunden noch hören mag.
Stellenweise vermissten wir etwas Biss seitens des Kopfhörerverstärkers. Dafür machte er genau, dass was ein guter Verstärker tun sollte: Klanglich keinen Einfluss nehmen. Der Fostex HP-A8C ist ein grundehrlicher Vertreter sein Klasse, der auch im professionellen Tonstudio zum Abhören seinen Einsatz finden könnte.
Mit einem etwas impulsiveren Kopfhörer kannst Du den Klang in Deine gewünschte Richtung lenken. Greifst Du auch hier auf ein neutral abgestimmtes Modell zurück, erhältst du eine sehr ehrliche Wiedergabekette, die den Fokus auf die Musik anstelle der Technik lenkt.
Wenn Du auf der Suche nach einem ehrlichen Verstärker für Deinen Kopfhörer bist, könnte der Fostex HP-A8C genau die richtige Wahl für Dich sein. Sein D/A-Wandler-Chip bietet viele Funktionen vom DSD-Playback über Upsampling bis zur Wahl des Digitalfilters. Sein unaufgeregter Klang verspricht viele entspannte Hörabende.
Fostex HP-A8C Preis: 1.190 Euro
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