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VPI Player Test: der beste Einstiegs-Plattenspieler?

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VPI Player Test: der beste Einstiegs-Plattenspieler?

Gutes HiFi muss nicht immer groß, teuer und modular verschachtelt sein. Der Trend geht gerade in Richtung „All in One“. Das hat auch einer der weltweit renommiertesten Hersteller von Plattenspielern erkannt. Mit dem VPI Player präsentieren die US-Amerikaner einen Dreher aus der gehobenen Einstiegsklasse mit eingebautem Phonovorverstärker und Kopfhörerausgang – „Made in USA“.

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VPI Industries

VPI Industries ist ein familiengeführtes Unternehmen

VPI Industries ist ein familiengeführtes Unternehmen, das 1978 von Sheila und Harry Weisfeld in den USA gegründet wurde. Es begann als Hobbyprojekt in ihrer Garage und entwickelte sich rasch zu einem der führenden Hersteller von Plattenspielern und Zubehör. Über die Jahre hat VPI mit zahlreichen Innovationen und hochwertigen Produkten einen soliden Ruf in der audiophilen Szene aufgebaut. Das Unternehmen bleibt auch heute noch in Familienbesitz und wird inzwischen von der nächsten Generation, Matt Weisfeld, geführt. In Deutschland werden die Produkte exklusiv von Audio Reference vertrieben.

Die komplette Firmengeschichte zum Nachlesen: VPI Industries: Die Story hinter den Plattenspielern

VPI Player Test

VPI Player Test

Der VPI Player ist Teil der Performance-Serie von VPI zu der neben dem Player auch der VPI Cliffwood gehört. Beide Modelle bestehen aus dem gleichen MDF-Gehäuse mit 3-cm-starker Vinylfolien-Ummantellung. Außerdem kommen beide mit invertiertem Kugellager, Aluminiumteller und einem 600 RPM Motor. Wesentliche Unterscheidungskriterien sind jedoch der verbaute Phono-PreAmp und der Kopfhörerverstärker.

Darüber hinaus bietet der VPI Player von allem ein bisschen mehr. Dazu gehört der leistungsfähigere Ortofon 2M Red Tonabnehmer, der auf einem 9-Zoll-Tonarm aus Edelstahl mit vorinstallierte Gegengewicht sitzt. Ein Anti-Skating gibt es nicht – laut VPI die klanglich bessere Entscheidung.

Auch der Plattenteller sitzt bereits vormontiert auf der 13-mm-Stahlachse. Dieser besteht aus massivem Aluminium mit sichtbaren Laufrillen und bringt gute 3 Kilogramm Gewicht auf die Waage. Mit einem Durchmesser von 11,5 Zoll ragen Platten leicht über den Tellerrand hinaus – perfekt, um diese anzuheben. Eine leichte Vertiefung deutet an, dass der sich auch ohne Matte verwenden lässt.

In Schwung werden Schallplatten über einen einfachen Synchronmotor gebracht. Um den Plattenteller zum Drehen zu bringen, einfach den Gummiriemen um Antriebsscheibe und Teller spannen. Das ist tatsächlich das Einzige, was es hier aufzubauen bzw. einzustellen gibt.

Der Motor spricht schnell an, bietet einen ruhigen Lauf und leichtes Traforauschen, das während der Wiedergabe allerdings sofort übertönt wird.

Player mit PreAmp

Player mit PreAmp

Der verbaute Phono-Vorverstärker stammt aus der Feder von Mike Bettinger, einem umtriebigen Audio-Ingenieur mit mehr als 40 Jahren Branchenerfahrung. Etwas ungewöhnlich am vorliegenden Modell ist der fehlende Ausschalter. Der PreAmp läuft also im Dauerbetrieb. Hier müssen wir nicht einmal mehr eine Taste drücken. Keep it Simple und beginnerfreundlich. Wahrscheinlich wollte man auch eine Verwechslung mit dem Kopfhörerbetrieb vermeiden.

Denn der Kopfhörer-Verstärker muss zum Betrieb zunächst eingeschaltet werden. Die Anschlussbuchse nimmt Modelle mit 3,5-mm-Klinke auf. Nicht gerade High-Endig, aber mit einem Adapter auf 6,3 mm ausbaufähig.

Hörtest

VPI Player Review

Jazz – Miles Davis‘ „Kind of Blue“

Beginnen wir mit einem Klassiker des Jazz. Miles Davis‘ „Kind of Blue“ ist eine anspruchsvolle Aufnahme mit komplexen Instrumentierungen. Der VPI Player reproduziert das Flüstern des Saxofons und die samtigen Töne der Trompete sodass man fast das Gefühl hat, mitten im Aufnahmeraum zu sein. Die Rhythmen sind prägnant, die Instrumente klar voneinander abgegrenzt. Man kann die Finger auf den Saiten spüren und die Luft durch die Blasinstrumente strömen hören.

Klassik – Beethovens 5. Symphonie

Die monumentale Energie von Beethovens 5. Symphonie wird oft als Test für die Dynamik und die Klangtreue eines Audiogeräts verwendet. Der VPI Player meistert diesen Test mit Bravour. Die Kesselpauken sind kraftvoll, aber nicht überwältigend, und die Streicher singen mit einer Klarheit, die Gänsehaut erzeugen kann. Die Balance zwischen den Instrumentengruppen ist exzellent, sodass keine der Stimmen verloren geht.

Rock – Led Zeppelin’s „Whole Lotta Love“

Bei Led Zeppelins „Whole Lotta Love“ zeigt der VPI Player seine Fähigkeit, mit dem rohen, energiegeladenen Klang von Rock ’n‘ Roll umzugehen. Die Gitarrenriffs sind scharf und klar, und die Schlagzeug-Beats kommen mit einer Präzision, die den Hörer in seinen Bann zieht. Robert Plants Gesang wird weder von der Basslinie noch von den Gitarren übertönt, was eine integrierte Klangkulisse schafft.

Elektro – Daft Punk’s „Get Lucky“

Moderne elektronische Musik stellt ihre eigenen Herausforderungen an die Klangreproduktion, und der VPI Player strauchelt nicht. Bei Daft Punks „Get Lucky“ sind die Synthesizer lebendig und pulsierend, ohne jemals in den schrillen Bereich zu rutschen. Der Beat bleibt prägnant, und die Vocals von Pharrell Williams sind kristallklar.

Fazit

VPI Player Review

Der VPI Player bietet eine Klangqualität, die sowohl in der Breite als auch in der Tiefe beeindruckt. Egal, welches Genre man bevorzugt, dieses Gerät liefert eine lebendige und authentische Wiedergabe. Von den tiefsten Bässen bis zu den schimmerndsten Höhen, die Kontrolle und Präzision sind stets präsent. In einer Ära, in der die feinen Nuancen der Musik oft in digitaler Kompression verloren gehen, ist der VPI Player eine Ode an das, was möglich ist, wenn Design und Technik sich treffen, um die Kunstform zu ehren, die sie reproduziert.

  • VPI Player Preis: ca. 2.000 Euro
  • Vertrieb: Audio Reference

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VPI Player Bewertung

9 Punkte
Design / Verarbeitung9
Aufbau / Einrichtung9
Funktion / Zubehör9
Klang / Preis9
Preis / Leistung9

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