Seit dem offiziellen Deutschland-Start im März war der Streaming-Dienst ausschließlich über den TIDAL Web Player verfügbar. Dies hätte uns nicht weiter gestört, wenn TIDAL nicht ein paar wichtige Funktionen darin vergessen hätte. Wir haben uns die Public Beta der TIDAL Desktop App genauer angeschaut und schildern Dir ihre Vor- und Nachteile.
Die guten Nachrichten zuerst: die TIDAL Desktop App ist grundlegend wie die Web App aufgebaut. Wir haben uns bereits an das Aussehen und Handling der Web-Version gewöhnt und begrüßen die identische Umsetzung. Obwohl die TIDAL Desktop App noch in der Public Beta ist, kannst Du sie hier bereits für den Mac und PC herunterladen. An Funktionen steht sie der Online-Version in nichts nach.
Beim ersten Start der TIDAL Desktop App lohnt ein Blick in das Einstellungsmenü. In den Profileinstellungen kannst Du die Sprache in Deutsch ändern. Die Menüs sind bereits sinnvoll übersetzt. Die Beschreibungen der einzelnen Kategorien hinken allerdings noch nach.
Zurück im Einstellungsmenü passen wir die Streaming-Qualität in Kilobit pro Sekunde auf unsere Bedürfnisse an. HiFi liefert 1411 kb/s in FLAC, Hoch 320 kb/s in AAC und Normal 96 kb/s ebenfalls in AAC. Mit TIDAL HiFi landest Du auf CD-Niveau, was Du bei geeigneter Internet-Bandbreite auf jeden Fall auswählen solltest.
Direkt darunter befindet sich die Tonausgabe-Option. Hier werden alle verfügbaren Audio-Player im Streaming-Netzwerk angezeigt. Neben dem Build-in Output stehen uns im Test die Denon CEOL Carino als USB-Wandler und der Linn Sneaky DS als AirPlay-Client zur Auswahl. Natürlich kannst Du D/A-Wandler und AirPlay-Clients auch mit der TIDAL Web App nutzen. Laut dem Streaming-Anbieter erreichst Du aber nur mit der TIDAL Desktop App eine Bit-perfekte Wiedergabe. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der nativen Version ist die Gapless-Funktion. Die unterbrechungsfreie Wiedergabe ist für Konzertmitschnitte und Konzept-Alben gemacht. Wir haben das natürlich gleich ausprobiert und können sagen: Es funktioniert!
Zum Schluss steht es Dir noch frei, TIDAL mit Deinen Facebook– und Last.fm-Accounts zu verbinden und Deine Playlisten in den sozialen Netzwerken zu Teilen. Auf Wunsch startet die TIDAL Desktop App direkt mit der Computeranmeldung.
Auf der Startseite der TIDAL Desktop App werden uns redaktionell aufbereitete Neuerscheinungen präsentiert. Dazu zählen Videos, Playlisten, Alben und einzelne Song-Titel. Auf der linken Seite befinden sich in verschiedenen Tabs die einzelnen Unterkategorien.
Hinter TIDAL Rising und TIDAL Discovery verstecken sich Empfehlungen für unbekannte Künstler mit und ohne Plattenvertrag. Die Namen sind uns tatsächlich weitestgehend neu, die Aufnahmen hingegen professionell produziert. Hier lohnt es sich durchaus, regelmäßig reinzuhören.
Direkt darunter werden Playlisten, Musik-Genres und Videos in eigenen Reitern durchsucht. Danach folgen alle Deine Favoriten ebenfalls sinnvoll katalogisiert.
Was wir noch vermissen, ist ein Offline-Modus, wie wir ihn aus der TIDAL Smartphone App kennen. Sitzt Du z.B. mit Deinem Laptop in einem Café, in dem es kein WLAN gibt, musst Du zwangsläufig auf Dein Smartphone zurückgreifen. Wir haben allerdings bereits bei TIDAL nachgefragt und uns sagen lassen, dass unser Wunsch schon bald nachgereicht wird.
Für unsere US-amerikanischen Freunde hält die TIDAL Desktop App noch ein paar besondere Angebote bereit. So wurde zum Beispiel ein Vertrag mit TicketMaster abgeschlossen, um den TIDAL-Nutzern einen exklusiven Zugang zu Konzert- und Festival-Tickets anzubieten.
Außerdem gibt es ein spezielles Preis-Angebot für Studenten. Die Basis-Variante TIDAL Premium kostet so nur 4,99 US-Dollar, während TIDAL HiFi bereits für 9,99 US-Dollar zu haben ist. Den Ticket-Service für Europa und Deutschland hat TIDAL bereits inoffiziell angekündigt. Aussagen zur Studenten-Version sind bisher allerdings noch recht vage.
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