Zum Aufwerten des Fernsehtons gibt es verschiedene Möglichkeiten: Surround-Systeme (nehmen viel Platz ein), Soundbars (klanglich oft unbefriedigend) und Aktivlautsprecher („nur“ Stereo, oft aber die beste Wahl).
Entscheidet man sich für Aktivlautsprecher, sollten die wenn möglich gleich einen optischen Digitaleingang haben, damit sich der TV-Ton ohne Zusatzgeräte übertragen lässt. Bei Lautsprechern wie den Dali Zensor 1 AX liegt dann aber zwangsläufig eine zweite Fernbedienung auf dem Tisch. Die Dynaudio Xeo 2 haben wiederum keinen Anschluss für einen Subwoofer, was sich dann doch bei der Filmwiedergabe bemerkbar macht.
Teufel hat sich zu der Thematik ein paar grundlegende Gedanken gemacht und schnürt mit dem Teufel Ultima 20 Complete ein Stereo-Paket, das auf die Anforderungen an den TV-Alltag abgestimmt ist.
Im Set enthalten sind:
Das Gehirn des Teufel Ultima 20 Complete ist die CoreStation Compact, an der alle Signale und Komponenten zusammenkommen. Aufgrund ihrer kompakten Maße lässt sie sich einfach neben dem Fernseher verstauen. Wer mag, kann sie dank VESA-Kompatibilität auch „unsichtbar“ auf den Rücken des Smart-TVs klemmen.
Die Verbindung zum Fernseher geschieht über HDMI – einen optischen Signaleingang gibt und braucht es nicht. Der Anschluss kommt statt in Version 2.0 in der Ausführung HDMI 1.4. Die wichtigen TV-Standards Audio Return Channel (ARC) und Consumer Electronics Control (CEC) sind aber auch da schon integriert.
Mit dem mitgelieferten 1,5 Meter HDMI-Kabel wird die Verbindung zwischen den Geräten hergestellt. Zuspieler wie das Apple TV, der Blu-ray-Player oder die Playstation docken direkt am Fernseher an. Von da aus werden die Ton-Signale an die Teufel CoreStation Compact geschickt (ARC). Dank CEC-Unterstützung gelingt die Lautstärkeregelung über die TV-Fernbedienung. Als Alternative legt der Hersteller noch die Infrarot-Remote „Puck“ mit bei – warum aber verwenden, wenn es auch die vom Fernseher tut?
Als kleine Extras bringt die CoreStation Compact noch einen Empfänger für Bluetooth-Signale (4.0 / aptX) vom Smartphone und einen analogen Cinch-Eingang mit. Das sollte für alle alltagsüblichen Anwendungen erst einmal ausreichen. Wer es audiophiler mag, schließt einfach an den Analogeingang einen externen D/A-Wandler an und bringt mit einem weiteren Zuspieler HiRes-Audiodateien ins System.
Mit 40 Watt Ausgangsleistung und über einfache Klemmen werden die Regallautsprecher Teufel Ultima 20 angesteuert. Der Subwoofer reagiert auf Funksignale, sobald er mit dem Drahtlosempfänger Teufel Sub Connect verbunden ist. Die Übernahmefrequenz und die Subwoofer-Lautstärke werden an der Rückseite der CoreStation Compact eingestellt – ein Schraubendreher aus eigenem Bestand wird dafür vorausgesetzt.
Für den Systemaufbau sind ein paar Minuten einzuplanen. Der große Vorteil des Teufel Ultima 20 Complete liegt für mich in der Vollständigkeit. Teufel bringt alles mit, was man für ein modernes 2.1-Lautsprechersystem braucht. Nicht einmal um Kabel muss man sich kümmern: auspacken, aufbauen und einfach loslegen!
Die Drahtlos-Verbindung zwischen Sender und Subwoofer-Empfänger ist mit wenigen Handgriffen hergestellt. Im Test hat alles reibungslos funktioniert und auch während der Wiedergabe kam es nicht zu Verbindungsabbrüchen. Gleiches gilt für die Bluetooth-Kopplung: die CoreStation Compact wurde nach kurzem Tastendruck am Gerät sofort vom Computer und Smartphone erkannt.
Im Set enthalten sind die Regallautsprecher Teufel Ultima 20, die es auch einzeln zum Paarpreis von 200 Euro gibt. Die kommen mit je einer 25-Millimeter-Gewebe-Kalotte und einem 16-Zentimeter-Tieftöner auf dem ein Phase-Plug aus Kunststoff sitzt. Bei der Materialwahl der Membran greift der Hersteller auf Kevlar zurück und stattet die Boxen jeweils mit einem Reflexport auf ihren Rücken aus. Die Schraubklemmen sind vergoldet und nehmen auch Bananenstecker auf – das wirkt nochmal wertiger als an der CoreStation Compact.
Am Design der Lautsprecher gibt es mit ihren schwarzen Hochglanzfronten und der weißen Furnierfolie nichts auszusetzen. In den Details merkt man ihnen dann aber doch ihre Preisklasse an. Die Front ist mit vielen sichtbaren Schrauben versehen und das Schutzgitter kommt mit einem einfachen Steckmechanismus.
Beim Subwoofer US 2106/1 SW spricht Teufel von physischer Zurückhaltung und tatsächlich ist der Sub nur minimal größer als die Lautsprecher. Die verbaute 100-Watt-Class-D-Endstufe treibt einen 160-mm-Tieftöner in Down-Firing-Charakteristik an. Zwei Reflexport strahlen ebenfalls nach unten ab, was angesichts der unteren Grenzfrequenz von 43 Hertz (-3 dB) nicht unbedingt zur Freude der Untermieter ausfallen wird.
Das Teufel-Ultima-20-Complete-System ist in erster Linie als TV-Lautsprecher-Ersatz gemacht, weshalb ich den Hörtest auch direkt an einem Samsung-TV starte. Ein Direktvergleich ist überflüssig – der Samsung macht zwar schöne Bilder, der Ton ist allerdings eher dürftig.
Das Teufel-Set klingt kräftig, druckvoll und liefert jede Menge Bass. Etwas zu viel sogar in Werkseinstellung, weshalb ich den Subwoofer-Pegel zunächst erst mal zurücknehme. So wirkt das Klangbild schon stimmiger und sogar recht ausgewogen. Die Höhen sind frei von Schärfen, wodurch sich auch über längere Zeit mit dem System hören lässt. Dialoge klingen klar und verständlich, nichts zischelt oder schmiert im Klangbild herum.
Die Stärken des Systems liegen klar im Fundament: Explosionsartige Filmszenen werden mit viel Druck übertragen und selbst in der Dynamik hat es einiges zu bieten. Ein weiterer Pluspunkt: Die Lautsprecher können auch laut. 30 Quadratmeter füllt das 2.1-Set locker aus, ohne dabei unangenehm zu klingen. Nur beim Bass ist Vorsicht geboten, da der, wie bereits erwähnt, mit viel Energie herunterspielt.
Die genannten Klang-Eigenschaften gelten auch für die Wiedergabe von Musik. Das Set klingt lebendig mit viel Volumen und einer direkten Ansprache. Nimmt man es ganz genau und zieht höherpreisigere Lautsprecher zum Vergleich heran, fehlt es den Teufels etwas an Detailauflösung und Impulshaftigkeit. Gegenüber Soundbars überzeugt dagegen das echte Stereo-Panorama, dem auch virtuelle Surround-Effekte nichts entgegensetzen können.
Mit dem Teufel Ultima 20 Complete hat der Berliner Hersteller ein interessantes Set geschnürt, das platzsparend ist und großen Klang in die eigenen vier Wände bringt. Am Smart-TV überzeugt das System mit seinem HDMI-Anschluss, der ARC- und CEC-kompatibel ist. Während andere Lautsprecher zum Teil noch etwas filigraner klingen, liefert das Teufel-Set gerade bei Filmen einen kräftigen Bass. Die Möglichkeit, die Lautsprecher über die TV-Fernbedienung zu steuern ist ein weiterer Pluspunkt.
Teufel Ultima 20 Complete Preis:700 Euro
Teufel Ultima 20 Solo: 249,99 Euro (Paarpreis)
Weitere Informationen: Lautsprecher Teufel
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