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Teufel Boomster XL Test Bluetooth-Lautsprecher

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Teufel Boomster XL Test: Bluetooth-Lautsprecher

Der Teufel Boomster XL ist groß, schwer und laut und zählt dabei immer noch in die Kategorie der portablen Bluetooth-Lautsprecher. Wie flexibel der XL-Lautsprecher wirklich ist und ob man mit dem Klang etwas anfangen kann, verrät der XL-Test.

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Teufel Boomster XL Test

Teufel Boomster XL kaufen

Damit hat wohl niemand gerecht – selbst Teufel nicht. 2015, das Jahr, in dem der Markt von Billig-Anbietern bis zu High-End-Herstellern mit Bluetooth-Lautsprechern überschwemmt wurde, trat ein Lautsprecher besonders heraus. Der Teufel Boomster war so erfolgreich, dass der Hersteller mit der Produktion kaum noch nachkam. Lieferengpässe waren die Folge.

Den eingefleischten High Endern lassen Bluetooth-Lautsprecher in der Regel kalt. Doch was nützt die beste Anlage aus Lautsprechern, separaten Vor- und Endverstärkern, Zuspielern, D/A-Wandlern, High-End-Kabeln und Tuning-Zubehör, wenn es um die Beschallung der nächsten Garten-Party geht?

Genau für solche Situationen sind Bluetooth-Lautsprecher gemacht: Sie sind flexibel einsetzbar, transportabel und spielen Musik von Smartphones, Tablets und Computern ab. Wer mehr Leistung als beim Teufel Boomster will und Musik gern auch mal über Zimmerlautstärke mit einem halbwegs kompakten Lautsprecher abspielen will, erhält mit dem Teufel Boomster XL die passende Lösung.

Genau das Gegenteil ist der Teufel Boomster Go (Test), der Mini aus der Boomster-Familie.

Rockster, Boomster XL, Boomster

IFA 2015 Neuheiten aus dem HiFi-Bereich von Lautsprecher Teufel

Der Teufel Boomster XL ist mir zum ersten Mal zur IFA 2015 im Teufel Flagship-Store in Berlin über den Weg gelaufen, in dem er zwischen zwei weiteren Bluetooth-Lautsprechern aus dem Hause Teufel stand. Boomster, Boomster XL, Rockster: laut, lauter, am lautesten.

Für die Umsetzung des Teufel Boomster XL sind die gleichen Entwickler wie für die hauseigenen Premium-Lautsprecher der Teufel-Definion-Serie verantwortlich.

Das Gehäuse des Bluetooth-Lautsprechers besteht aus Aluminium, ist ausschließlich in Schwarz erhältlich und macht aufgrund seiner Größe eine imposante Figur. Einziger Haken der eloxierten Oberfläche sind die sichtbaren Abdrücke, die Finger auf ihr hinterlassen. Beim Transport kommt man damit jedoch kaum in Berührung. Dafür gibt es zwei Tragegriffe an den Gehäuseseiten und einen Tragegurt, der sich an den Lautsprecher schnallen und um die Schulter legen lässt.

Volle Ladung

Teufel-Boomster-Xl Rueckseite

Vor dem ersten Auspacken können ein paar Einheiten Kniebeugen nicht schaden: der Teufel Boomster XL bringt es auf beachtliche 10 Kilogramm Gewicht. Aufstellen, anschalten und mit dem Smartphone koppeln: Die erste Inbetriebnahme hat bei mir keine Minute gedauert.

Kabel? Braucht man (erstmal) nicht! Die Spannungsversorgung geschieht über ein Paket aus Lithium-Ionen-Akkus, das es auf eine Gesamtspielzeit von ca. acht Stunden bringt. Anschließend lädt man die Akkus über den Zigarettenanzünder im Auto auf oder hängt den Lautsprecher zu Hause an den Strom. Das Smartphone erhält am USB-Anschluss des Boomster XL neue Energie.

3 Anschlussarten

Musik nimmt der Teufel Boomster XL über drei Arten auf. Eine integrierte Wurfantenne scannt die Umgebung nach verfügbaren UKW-Radiosendern ab, die sich auf drei Schnellwahltasten legen lassen.

Der 3,5-Millimeter-Klinkeneingang ist für Zuspieler wie Smart-TVs, CD-Spieler oder Digital Audio Player gemacht. Um den Bluetooth-Lautsprecher mit Netzwerk-Signalen zu versorgen, schließt man einfach einen Google Chromecast Audio für schlanke 39 Euro an.

Wer nach einer audiophilen Lösung sucht, entscheidet sich für einen Auralic Aries Mini am Klinkeneingang und ebnet damit dem Boomster XL den Weg in ein Multiroom-System.

Dank des verbauten D/A-Wandlers und des Bluetooth-Moduls mit der Spezifikation 4.0 und dem Übertragungscodec aptX nimmt der Teufel Boomster XL auch von selbst digitale Audiostreams auf CD-Niveau auf.

Die Einrichtung ist dank NFC-Support ein Kinderspiel: Einfach den Boomster XL einschalten, das LED-Lauflicht auf der Front abwarten, per Berührung koppeln und loslegen. Am Computer oder Apple iPhone geht man den längeren Weg über das Bluetooth-Menü. Bis zu sechs Endgeräte kann sich der Funklautsprecher merken.

Kommandobrücke

Die Hardware-Tasten am Gerät sind eher für die Ersteinrichtung als für den täglichen Betrieb gemacht. Die Lautstärke und die Titelwiedergabe habe ich während des Teufel Boomster XL Tests direkt in den Wiedergabe-Apps wie Roon, Tidal oder YouTube am Smartphone und Macbook vorgenommen. Die UKW-Radio-Tasten habe ich nicht gebraucht.

Einzig den Equalizer muss man direkt am Lautsprecher einstellen – außer man entscheidet sich für eine externe App-basierte Lösung. Bässe und Höhen sind getrennt regelbar, dazu gibt es vorgefertigte Klang-Presets für die Wiedergabe im Freien, in Innenräumen und die von mir bevorzugte neutrale Linie. Eigenkreationen lassen sich auf den Schnellwahltasten ablegen.

Technik

Im Inneren des Teufel Boomster XL arbeitet ein 3-Wege-System mit zwei 25-mm-Gewebehochtönern, zwei beschichteten 70-mm-Zellulose-Membranen und einem nach unten ausgerichteten 16-Zentimeter-Poloypropylen-Tieftöner.

Bass und Reflexöffnung strahlen mit etwas Abstand auf die Bodenfläche des Aluminium-Gehäuses ab. Dadurch wird laut Teufel eine untere Grenzfrequenz von 44 Hertz erreicht. Das 2.1-System bietet eine Gesamtleistung von 80 Watt, die wiederum einen maximalen Schalldruckpegel von 101 Dezibel liefern sollen. Das reicht locker aus, um auch Räume jenseits der 40-Quadratmeter-Grenze klanglich auszufüllen – fehlt eigentlich nur noch die Funktion zwei Boomster XL zum Stereo-Paar zu verbinden.

Bass und Bässer

In James Blakes „Limit to Your Love“ bringt der Teufel Boomster XL Bassnoten zum Vorschein, die ich in solcher Intensität bisher von keinem Bluetooth-Lautsprecher gehört habe. Der Titel bringt den Basstreiber ordentlich in Bewegung, das 26 x 51 x 20 cm-Alugehäuse bleibt hingegen absolut stabil. Da können selbst die High Ender B&W T7 oder der Kef Muo nicht mithalten.

Während des Teufel Boomster XL-Tests hat sich herausgestellt, dass der Lautsprecher eine stabile Auflagefläche braucht. Der kleine Kaffeetisch reicht hierfür nicht aus, dafür liefert der Boomster XL zu viel Druck nach unten ab, trotz seiner reflexionsmindernden Gummifüße. Auch auf den Boden würde ich ihn nicht stellen: da klingt er etwas unausgewogen und wird in Mietshäusern die Nachbarn unter Dir nicht gerade erfreuen. Am besten steht er auf einem stabilen Sideboard, auf Ohrhöhe mit etwas Abstand zur Wand. So klingt er am dynamischsten und ausgeglichensten.

Vor der Kaufentscheidung solltest Du Dir die Frage stellen, wo Du mit dem Lautsprecher hören wirst. Suchst Du einen Streaming-Lautsprecher, der ausschließlich Zuhause steht, würde ich Dir die Raumfeld Stereo Cubes empfehlen. Diese spielen preislich in der gleichen Liga und liefern im Paar echtes Stereo.

Wenn Du hingegen einen Lautsprecher suchst, der flexibel eingesetzt werden soll, heute noch im Arbeitszimmer steht und morgen die nächste Gartenparty beschallt, triffst Du mit dem Teufel Boomster XL die richtige Wahl.

Der Lautsprecher ist laut, macht Druck und klingt dabei recht homogen. Für den Test habe ich mich für die „Saint Cecilia EP“ von den Foo Fighters entschieden, die auf der NAS in 24 Bit / 192 Kilohertz vorliegt. Die Vocals von Dave Grohl werden im Titel „Iron Rooster“ klar und verständlich herübergebracht, während sich Gitarren und Drums leicht dahinter aufbauen. Trotz der 1-Gehäuse-Konstruktion baut der Lautsprecher eine gute Stereo-Bühne auf. Die wanderenden Tom-Breaks des Schlagzeugs lassen sich dann aber doch nur mit einem echten Stereo-Paar richtig verfolgen.

Bei stark komprimierten Titeln mit fetten Gitarren-Brettern klingt der Lautsprecher mitunter etwas kompakt, je dynamischer die Musik desto rockiger klingt auch der Boomster XL. Geht man ein paar Dekaden in der Rockgeschichte zurück erhält man mit dem Lautsprecher straffe Impulse, Snare-Drums mit ordentlich Attack und Stimmen ohne nervige S-Laut-Überzeichnungen.

Sehr gut kommt der Lautsprecher auch mit David Bowies Album „Blackstar“ zurecht. Die Gesangsstimme klingt fokussiert, während die elektronischen Drums ein sehr gutes Grundfundament liefern.

Selbst bei höheren Pegelstufen bleibt der Boomster XL verzerrungsfrei. Bis zum Anschlag habe ich ihn allerdings nicht ausreizen können, denn das hätte einen Besuch beim Ohrenarzt zur Folge gehabt. Wem der Pegel des Bluetooth-Lautsprechers immer noch nicht reicht, findet im Teufel Rockster adäquaten Ersatz.

Zusammengefasst

Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass es einmal einen Bluetooth-Lautsprecher in dieser Größenordnung geben wird. Teufel beweist, dass es funktioniert und hat mit dem Boomster XL einen Hybriden im Programm, der sich sowohl Zuhause als auch im Freien wohl fühlt. Einrichtung und Bedienung sind ein Kinderspiel. Mit bedachter Aufstellung liefert der Lautsprecher einen neutralen Klang mit ausreichend Bass und Pegelreserven.

Teufel Boomster XL Preis: 499,99 Euro
Weitere Informationen: Lautsprecher Teufel

Passend dazu: Teufel Boomster 2017 Test

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Teufel Boomster XL

9 Punkte
Design / Verarbeitung9
Aufbau / Einrichtung9.5
Funktion / Zubehör8.5
Klang / Preis9
Preis / Leistung9
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