Das Konzept ist so simpel wie genial: Sonos paart Größenwahn mit Einfachheit. Nicht weniger als jeder Song der Welt soll auf dem Multiroom-System spielen. Natürlich kabellos mit dem Smartphone als Musikarchiv und Fernbedienung.
Der Sonos Play:1 ist der kleinste Speaker im Sonos-Universum und die Einstiegsdroge in das System. Für einen Preis von 199,- Euro ist er im Vergleich noch günstig. Ähnliche Produkte von Raumfeld und HEOS kosten bis zu 100,- Euro mehr. Einen aktuellen Überblick der verschiedenen Multiroom-Systeme findest Du in unserem Know-How-Artikel.
Wie sich der Sonos Play:1 im Alltag schlägt, erzählen wir Dir bei MODERNHIFI im folgenden Praxisbericht.
Sonos hatte schon immer ein Auge für gutes Design. Der Play:1 ist dabei keine Ausnahme und für uns das smarteste Modell der Serie.
Er erhascht unsere Aufmerksamkeit mit seiner schlanken Form, den runden Ecken und seinem 360-Grad-Metallgehäuse. Hier wird nicht an Material gespart. Die Verarbeitung ist in Top-Qualität.
Die Oberseite bietet genug Platz, um Dein Smartphone darauf abzulegen. Durch die Plastikoberfläche ist es außerdem vor Kratzern geschützt. Der minimale Einsatz an Tasten ist ein weiterer Design-Aspekt, der uns gefällt. Am Speaker selbst steuerst Du lediglich die Lautstärke und den Abspielmodus. Alles Weitere geschieht über die Sonos-App.
Mit fast 2 Kilogramm liegt der Sonos Play:1 ziemlich schwer in der Hand. Dennoch lässt er sich gut greifen, um ihn in einem anderen Raum aufzustellen. Der Lautsprecher fühlt sich um einiges wertiger an, als alle anderen, die wir in dieser Preisklasse kennen.
Das kompakte Design sorgt aber auch für eine deutliche Reduzierung der Anschlüsse. Sonos hat sämtliche Eingänge gnadenlos gestrichen. Übrig geblieben ist lediglich eine LAN-Schnittstelle, zur Kabelverbindung mit dem Internet. Beim großen Sonos Play:5 (Test) bekommst Du noch eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse und einen Kopfhöreranschluss dazu.
Sonos ist der Inbegriff für eine leichte Einrichtung. Daran hat sich auch beim Sonos Play:1 nichts geändert.
Da wir bereits ein Sonos-Netzwerk am Laufen haben, ist das Hinzufügen des Sonos Play:1 ein Kinderspiel. Wir drücken einfach die Lautstärke- und Play-Taste am Lautsprecher und bestätigen auf der Contoller-App „neue Sonos-Komponente hinzufügen“.
Wenn Du zum ersten Mal ein Sonos-Netzwerk einrichtest, dauert das ein paar Schritte länger. Der Vorgang ist aber auch nicht komplizierter. Der Sonos Play:1 wird mit Strom verbunden. Eine LED blinkt zuerst weiß und später grün. In der Zeit kannst Du Dir schon mal die kostenlose App herunterladen. Sie ist für Android und iOS sowie Mac und PC erhältlich.
In der App wählst Du ein neues System und das Standard-Set-up aus. Damit erreichst Du, dass sich der Sonos Play:1 mit Deinem WLAN-Router verbindet. Nachdem Du die beiden Tasten gedrückt hast, baut Sonos ein eigenes Funknetzwerk auf. Dieses ist unabhängig vom WLAN und lässt den anderen Geräten im Netzwerk die volle Bandbreite. Jetzt gibst Du nur noch Dein Passwort ein und bist eigentlich auch schon fertig.
Zum Abschluss kannst Du noch weitere Sonos-Lautsprecher hinzufügen. Oder mit einem zweiten Sonos Play:1 ein Stereo-Set aufbauen. Wenn es Dir um Stereo-Klang geht, solltest Du Dir auch mal den Play:3 anschauen. Im Vergleich mit zwei Sonos Play:1 lassen sich so 100,- Euro sparen. Eine weitere Variante ist die Kombination mit einer Playbar und dem Sonos Sub. Je nach Anzahl der Sonos Play:1 erhältst Du damit ein 3.1- oder 5.1-Surround-System.
Sonos behauptet von sich jeden Song der Welt abzuspielen und das ist gar nicht mal so falsch. Solange der Song irgendwo digital existiert, findet ihn Sonos auch und spielt ihn ab.
Die Sonos-App greift dazu auf Dutzende Musikdienste und Tausende kostenlose Internetradios zu. Zu den bekanntesten zählen Spotify, Wimp, Deezer, Soundcloud, Last.FM und viele mehr. Allerdings zwingt Dich Sonos dazu, seine Controller-App zu verwenden. Wenn Du uns fragst, ist das Benutzererlebnis mit den eigenen Apps von Spotify und Wimp besser. Du bekommst mehr Auswahlmöglichkeiten und schönere Ansichten. Dazu werden die Abspielfunktionen im Sperrbildschirm auf dem Smartphone und Tablet angezeigt.
Hast Du bereits eine digitale Musiksammlung, darf diese in iTunes oder auf einer Netzwerkfestplatte mit SMB- bzw. UPnP-Protokoll liegen. Sonos spielt alle Dateien mit einer Auflösung bis 16 Bit und 48 kHz ab. Das entspricht ungefähr der CD-Qualität.
Wenn Du noch nicht weist, wie Du Dein Heimnetzwerk Streaming-fähig machst, findest Du dazu alle Infos in unserem gratis E-Book.
AirPlay und Bluetooth versteht der Sonos Play:1 übrigens nicht. Du wirst die beiden Funkstandards in den meisten Fällen gar nicht vermissen. Kompliziert wird es nur, wenn Du mal eben den Ton eines YouTube-Videos an den Lautsprecher senden willst. Das ist mit AirPlay und Bluetooth deutlich einfacher. Der Play:5 hat zumindest noch einen Audioeingang, um einen passenden Adapter anzuschließen.
Rock: Wir haben den Sonos Play:1 mit verschiedener Musik bespielt und geben Dir gleich einen wichtigen Tipp vorab: Der Lautsprecher ist nichts für kleine Lautstärken. Auf Minimalpegel klingt er im Bass überzogen und die Höhen fallen ab. Du musst die Lautstärke schon auf ein gutes Drittel bringen, damit er ausgeglichen Klingt.
Was sofort auffällt: Trotz der kompakten Größe spielt der Bass sehr mächtig auf. Hier hat sich Sonos ordentlich ins Zeug gelegt und am Frequenzgang gefeilt. In Rollin‘ And Tumblin‘ von The Gaslight Anthem tritt der Bass deutlich in den Vordergrund und macht damit selbst der Kick Konkurrenz. Das gefällt den Gitarren, die dadurch zusätzlichen Schub erhalten und wie ein Brett auffahren.
Das unterstreicht auch Jack White in Just One Drink. Der Titel legt mit einer rotzigen E-Gitarre los, die der Sonos Play:1 so crunshig abbildet, wie sie sein soll. Die Snare-Drum erhält einen kräftigen Anschlag, was den Titel ordentlich antreibt.
Vocals: Gesangsstimmen klingen sehr präsent und werden vom Sonos Play:1 gern in den Vordergrund gestellt. Wenn Du viel Vocal-lastige Musik hörst, fährst Du mit dem Lautsprecher prinzipiell ziemlich gut. Je weiter wir die Lautstärke aufdrehen, desto mehr öffnet sich der Hochtonbereich. Der Titel Ice Age von Trent Reznors Zweitprojekt How to Destroy Angels verdeutlicht dies sehr anschaulich. Mit steigender Lautstärke nimmt der Präsenzbereich immer weiter zu, bis er bei voller Fahrt S- und T-Laute stark betont.
Elektro: Bei elektronischer Musik erhielten wir auf guter Zimmerlautstärke die besten Ergebnisse. Bass und Hochton wirken in diesem Bereich am ausgeglichensten. Der Herzschlag-Beat in Ocean Death von Bath bietet einen guten Gegenpart zu den feinen Details im Hochton. Bei Subbässen steigt der kleine Sonos Play:1 allerdings aus. Hier ist die Größe des Tiefton-Lautsprechers der begrenzende Faktor. Com Truise zeigt uns in Wave 1 noch einmal eindrucksvoll, wie herausragend der obere Bassbereich ist. Synthies und Gitarren klingen sehr offen und erhalten ausreichend Platz zum Atmen.
In den letzten Wochen kam der Sonos Play:1 bei uns fast täglich zum Einsatz. Im Office, zuhause und während unserer Fotoshootings. Für seine Größe liefert er einen eindrucksvollen, bassbetonten Klang. Seine endlose Musikauswahl ist das absolute Killer-Argument.
Sonos Play:1 Preis: 239,99 EUR
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