

Zuallererst: Der Era 100 legt bei der Audioqualität noch eine Schippe drauf. Er verfügt jetzt über Stereo-Playback, was bedeutet, dass der Sound aus zwei verschiedenen Richtungen kommt und so ein räumlicheres Klangerlebnis schafft. Wenn du das mit dem vorherigen Mono-System des Sonos One vergleichst, ist der Unterschied deutlich. Ein gutes Beispiel dafür ist Billie Eilishs „Bad Guy“. Die komplexen elektronischen Klänge verteilen sich deutlich besser im Raum und bieten ein fesselndes Klangerlebnis.
Die Bässe, die der Sonos Era 100 erzeugt, sind wirklich beeindruckend. Hören wir uns zum Beispiel „Blinding Lights“ von The Weeknd an. Der beatlastige Song kommt auf dem Era 100 voll zur Geltung. Die Bässe sind nicht nur stärker, sondern auch präziser als bei seinem Vorgänger, dem Sonos One.
Ein Highlight ist die Weiterentwicklung der Trueplay-Technologie. Während diese Funktion früher nur für Apple-Nutzer verfügbar war, können nun auch Android-Besitzer den Klang ihres Lautsprechers an die jeweilige Raumakustik anpassen. Ich habe die Kalibrierung in verschiedenen Raumsituationen ausprobiert und das Ergebnis war jedes Mal überzeugend.
Der Sonos Era 100 fühlt sich in vielen Musiklandschaften zuhause. Bei Klassikstücken wie Beethovens 5. Symphonie glänzt er ebenso wie bei modernen Pop-Songs. Selbst bei komplexeren Jazz-Kompositionen wie „So What“ von Miles Davis bleibt der Era 100 klar und unverzerrt.
Der neue Era 100 hat gegenüber dem One nicht nur bei der Audioqualität zugelegt, sondern auch bei der Funktionalität. Beide Modelle können aus einer Vielzahl von Musikdiensten streamen und unterstützen sprachgesteuerte Befehle. Der Era 100 hat jedoch zusätzlich Bluetooth-Unterstützung und einen USB-C-Anschluss für Line-In-Audio. Einfach gesagt: Du kannst jetzt dein Handy über Bluetooth mit dem Lautsprecher verbinden oder einen Plattenspieler über den USB-C-Anschluss anschließen. So wird dein Audio-Erlebnis vielseitiger und individueller.
Es gibt jedoch auch einen Kritikpunkt. Der Era 100 unterstützt Google Assistant nicht mehr als Sprachassistentenplattform. Stattdessen gibt es nur noch Amazon Alexa und die eigene, auf Musik fokussierte Sprachsteuerung von Sonos. Für Nutzer, die stark in Googles Ökosystem eingebunden sind, könnte das ein Rückschritt sein.
Beim Design hat sich auch einiges getan. Der Era 100 ist etwas runder und ein klein wenig größer als der Sonos One. Er kommt in einem leicht wärmeren Weißton daher, was allerdings nur bei genauer Betrachtung auffällt. Die Bedienungselemente sind jetzt einfacher und intuitiver, es gibt dedizierte Track-Steuerungen und eine separate, eingelassene Leiste für die Lautstärkeregelung.
Im Inneren wurden einige Verbesserungen in Bezug auf die Reparierbarkeit vorgenommen. Anstelle von Klebstoffen verwendet Sonos jetzt Schrauben, was die Reparatur erleichtert. Außerdem besteht der Era 100 aus 40-50% recyceltem Kunststoff, was ein Pluspunkt für die Umwelt ist.
Beim Thema Datenschutz bietet der Era 100 nun auch die Möglichkeit, das eingebaute Mikrofon komplett abzuschalten. Ein wichtiger Hinweis: Sonos sammelt eine Vielzahl von Nutzungsdaten, aus denen sich verschiedene Funktionen wie Personalisierung speisen. Ein Opt-out ist möglich, schränkt jedoch einige Funktionen ein.
Insgesamt bietet der Sonos Era 100 viele Verbesserungen gegenüber dem Sonos One. Er hat ein besseres Audioerlebnis, mehr Funktionalitäten und ist leicht reparierbar. Der einzige Wermutstropfen könnte für einige die fehlende Unterstützung von Google Assistant sein. Dennoch scheint der Era 100 seinen höheren Preis durchaus zu rechtfertigen und setzt neue Standards im Bereich der smarten Lautsprecher.
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