

Auf dem Papier ist der Nubert nuXinema preAV „nur“ ein AV-Vorverstärker. In der Praxis erweist er sich jedoch als das fehlende Bindeglied zwischen moderner Medienzentrale und audiophiler Anlage. In der Redaktion von Modernhifi testeten wir den PreAmp zunächst mit dem Lautsprecher-Paar Nubert nuZeo 3 (Test) im Stereo-Set-up und später im erweiterten X-Connect-Surround-Betrieb – bewusst ohne Kabel.
Trotz kompakter Maße (23 cm breit, 2,4 kg leicht) bietet der nuXinema preAV eine beeindruckende Anschlussvielfalt: drei HDMI-Eingänge für Zuspieler, ein HDMI-eARC-Ausgang zum Fernseher, Bluetooth für schnelle Musikübertragung vom Smartphone sowie optische und analoge Eingänge. Auch ein Plattenspieler lässt sich dank integrierter Phono-Vorstufe einbinden. Das Gehäuse wirkt hochwertig, die Bedienung über den zentralen Drehregler oder die Nubert-App gelingt im Test intuitiv und zügig.
Für unseren Test banden wir die Lautsprecher nuZeo 3 kabellos über Nuberts X-Connect-Protokoll ein. Die Einrichtung war in weniger als zehn Minuten erledigt: Lautsprecher aufgestellt, per App verbunden, Raum-Einmessung aktiviert – fertig. Ein einziges HDMI-Kabel vom Fernseher zur Vorstufe genügte, um Filmton, Serien oder Gaming-Sound direkt über das Heimkino-Set wiederzugeben. Besonders praktisch: Der Nubert nuXinema preAV harmoniert mit der TV-Fernbedienung, sodass Lautstärke und Ein-/Ausschalten automatisch funktionieren.
In der App lassen sich Klangmodi wie „Stereo“, „Movie“ oder „Voice+“ auswählen. Letzteres erwies sich im Test bei leisen Dialogen am Abend als besonders hilfreich. Im Alltag überzeugte vor allem die „X-Room-Calibration“-Funktion, die den Tieftonbereich an den Hörraum anpasste. Die nuZeo 3 profitierten spürbar: Der Bass klang präziser, ohne an Volumen zu verlieren.
Praxistipp:
Wer bereits passive Lautsprecher wie die Nubert nuBoxx B-40 besitzt, kann diese über den nuConnect ampXL nahtlos in ein kabelloses Set-up mit dem nuXinema preAV integrieren. So entsteht ein hybrides Heimkino-System mit voller Flexibilität – kabellos, wenn möglich, kabelgebunden, wenn nötig.
Im Hörtest zeigte der nuXinema preAV seine Stärken als feinzeichnender, neutral abgestimmter Spielpartner. In Kombination mit den nuZeo 3 beeindruckte der Vorverstärker durch eine klare Raumabbildung, hohe Sprachverständlichkeit und ein souverän kontrolliertes Bassfundament.
Ein Beispiel für die Feindynamik bot Billie Eilishs „What Was I Made For?“: Ihre zarte Stimme stand präzise zwischen den Lautsprechern, das zurückhaltende Klavier klang weich und klar, ohne zu wummern. Auch bei geringer Lautstärke blieb der Klang ausgewogen – kein Detail ging verloren.
Mit Thom Yorkes „Eraser“ wurde es elektronisch und vielschichtig. Das moderne HiFi-Set-up überzeugte durch eine exakte Staffelung der Klangschichten: Der Bass wirkte druckvoll, aber präzise, während die feinen elektronischen Details selbst bei höheren Lautstärken klar blieben.
Im Heimkino-Test sorgte Dune: Part One für Gänsehaut. In der Szene der Harkonnen-Landung füllten tieffrequente Schwingungen den Raum, ohne andere Klänge zu überlagern – die nuZeo 3 klangen groß, souverän und differenziert. Dialogszenen aus The Crown zeigten dagegen, wie feinfühlig die Kombination agieren kann. Mit aktivierter Voice+-Funktion wurden Stimmen präsenter, ohne unnatürlich zu wirken.
In allen Szenarien bewies der nuXinema preAV: Er inszeniert Inhalte nicht spektakulär, sondern bringt sie präzise, realistisch und mit emotionaler Tiefe auf den Punkt.
Der nuXinema preAV ist weit mehr als ein AV-Vorverstärker. Er bietet eine elegante Lösung für alle, die High-End-Klang im Wohnzimmer genießen möchten, ohne sich mit Technik-Frickelei oder Kabelsalat abzumühen. Wer bereits Nubert-Aktivlautsprecher der jüngsten Generation besitzt, kann sofort loslegen – drahtlos, unkompliziert und klanglich auf höchstem Niveau.
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