

Nubert nuBoxx B-30 (Test) heißen die kleinsten Lautsprecher aus der aktuellen Einstiegsserie von Nubert. Wenn man vier davon übereinanderstellt, erhält man rein der Länge nach einen Nubert nuBoxx B-70.
Das ist der größte Serienlautsprecher und mit seinem 3-Wege-Aufbau für geräumige Wohnlandschaften und Heimkinos gemacht. Wer mag, ergänzt um die verschiedenen Center-, Regal- und Wandlautsprecher aus der Doppel-X-Serie und baut sich damit ein Surround-Set auf. Wir hören heute in Stereo und fahren die Nubert nuBoxx B-70 im Test voll aus.
Über 25 Jahre hielt die Erfolgsgeschichte der nuBox-Serie an. Im Jahr 2021 war es Zeit für ein grundlegendes Upgrade. Die nuBoxx-Modelle enthalten neue technische Entwicklungen und greifen Technologien der höheren Serien auf.
Der nuOva-B-Hochtöner zum Beispiel basiert auf dem Treiber der nuLine-Klasse. Die 26-Millimeter-Gewebekalotte kommt mit eigener Rückkammer. Eine vorgesetzte Schallführung streckt die Schallabstrahlung für maximale Breite.
Mit 12 Zentimetern Durchmesser fällt der Mitteltöner mit Polypropylenmembran recht überschaubar aus. Doch der optische Eindruck trübt – sein kräftiger Magnetantrieb gibt dem Treiber einen satten Wirkungsgrad.
Zwei Bässe decken den Frequenzbereich bis 32 Hertz (-3 dB) ab. Auch die sind mit 18 cm Durchmesser verhältnismäßig kompakt, lenken bei Bedarf jedoch fast 3 cm aus, was im Test der Nubert nuBoxx B-70 erstaunlich viel Druck erzeugt.
Verpackt werden die vier Treiber in einem knapp 1 Meter hohen Gehäuse mit bis zu 38 mm starken Gehäusewänden. Die gibts wahlweise in Schwarz oder Weiß mit lackierten Schallwänden in Grafit bzw. in Eisgrau.
Für die Aufstellung der Nubert nuBoxx B-70 halten wir uns an die etablierten Standards: etwas Abstand zur Rückwand, weil die Boxen ihre Reflexöffnungen auf den Rückseiten haben und leichtes Einwinkeln auf den Hörplatz, aber nicht zu viel, da der Waveguide um den Hochtöner schon für eine breite Abstrahlung sorgt.
Je größer der Raum, desto besser, denn die Lautsprecher setzen ordentlich Luft in Bewegung. Das knallt entsprechend bei Action-reichen Filmen und ersetzt dank des tiefen Low-End schon fast den Subwoofer. Für den TV-Alltag im Stereo-System völlig ausreichend.
Trotzdem müssen wir keine Abstriche im Hochtonbereich hinnehmen. Während die fetten Synthesizer-Klänge in „Water Under the Bridge“ von Thievery Corporation und Natalia Clavier das Fundament darstellen, stehen die leisen rhythmischen Details weiterhin im Fokus.
Auch im düster angehauchten Humming von Portishead bleibt nichts verborgen: Vom unterschwelligen Plattenknistern, den synthetischen Theremin-Klängen bis zu den Zischlauten in Beth Gibbons‘ Stimme behalten die Nubert-Lautsprecher stets die Kontrolle.
Das klingt zuweilen sehr „live“-artig, in jedem Fall richtig, aber auch emotional. Der Preis ist das i-Tüpfelchen auf den Lautsprechern.
Drei Wege in einem Lautsprecher der Einstiegsserie – das gab es bei Nubert noch nie. Und das Experiment ist gelungen! Das Spitzenmodell kann wuchtig, genauso wie dezent, in jedem Fall bleibt der Hersteller seinem Motto „ehrliche Lautsprecher“ treu. In größeren Räumen spielen sie zu Bestleistungen auf. Mehr Leistung für weniger Zaster ist kaum denkbar.
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