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Nubert nuBoxx B-30 Test Regallautsprecher unter 500 Euro

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Die 3-kHz-Senke der Nubert nuBoxx-Lautsprecher erklärt

Die neuen Lautsprecher der Nubert nuBoxx-Serie zeigen Abweichungen vom vermeintlich idealen Kurvenverlauf in bestimmten Frequenzbereichen. Die beiden Nubert-Ingenieure Thomas Bien und Denis Djekic erklären die Ursachen der 3-kHz-Senke und führen aus, warum es sich dabei nicht um ein Versehen handelt.

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Kantendispersion bei Lautsprechern der Nubert-nuBoxx-Serie

Nubert nuOva B Hochtöner

Lautsprecherboxen von Nubert sind bekannt für ihren neutralen Klang, der sich auch in Messungen des Frequenzverlaufs aktueller Modelle als annähernde Gerade von der unteren bis hin zur oberen Grenzfrequenz zeigt.

In bestimmten Frequenzbereichen gibt es jedoch Abweichungen vom vermeintlich idealen Kurvenverlauf, bei den neuen Nubert-nuBoxx-Lautsprechern beispielsweise in der Region um 3.000 Hertz (3 kHz). So auch bei den Nubert nuBoxx B-30 (Test).

Im folgenden ergreifen die beiden Nubert-Ingenieure Thomas Bien und Denis Djekic die Gelegenheit, die technischen Hintergründe dieses Phänomens zu erläutern:

Hervorgerufen durch die Reflexion des Schalls an den seitlichen Kanten der Schallwand entsteht bei etwa 3 kHz auf Achse des Hochtöners (0°) eine leichte Senke (destruktive Interferenz) im Amplitudenfrequenzgang (siehe untenstehendes Messdiagramm).

Amplitudenverlauf nuBoxx B-40 (Serienversion) unter verschiedenen seitlichen Messwinkeln, gemessen im RAR des Nubert-Labors. Blau: 0° (axial), Grün: 15° seitlich, Rot: 30° seitlich Violett: 45° seitlich, Grau: 60° seitlich.

Bild 1: Amplitudenverlauf nuBoxx B-40 (Serienversion) unter verschiedenen seitlichen Messwinkeln, gemessen im RAR des Nubert-Labors. Blau: 0° (axial), Grün: 15° seitlich, Rot: 30° seitlich Violett: 45° seitlich, Grau: 60° seitlich.

Bei Messungen unter seitlichen Winkeln größer als ca. 20° zeigt sich, dass die axial gemessene Senke im Amplitudenverlauf verschwindet. Nun sind beide Kanten relativ zum Hochtöner vorlaufend bzw. verzögert, womit sich die destruktive Interferenz über einen weiten Bereich verteilt und messtechnisch nicht mehr in Erscheinung tritt: Der Schallpegel um 3 kHz liegt wieder auf Bezugsniveau (ca. 82,5 dB/1W/1m).

Bei einem Winkel um 30° seitlich ergibt sich nun bis ca. 12 kHz eine äußerst ausgewogene Schalldruckkurve. Dies zeigt, dass die insgesamt in den Raum abgestrahlte Schallleistung bis zu dieser Frequenz sehr ausgewogen ist.

Was wäre, wenn die Senke um 3 kHz entfernt würde?

Amplitudenverlauf nuBoxx B-40 (experimentelles Labormuster mit axial linearisiertem Amplitudenverlauf), gemessen auf Achse Hochton im RAR des Nubert-Labors.

Bild 2: Amplitudenverlauf nuBoxx B-40 (experimentelles Labormuster mit axial linearisiertem Amplitudenverlauf), gemessen auf Achse Hochton im RAR des Nubert-Labors.

Bei internen Hörversuche, bei welchen die axial gemessene Senke um 3 kHz entfernt und der Amplitudengang axial linearisiert wurde (siehe Bild 2), offenbarte die Nubert nuBoxx B-40 ein als „überpräsent“ empfundenes Klangbild, welches insbesondere bei längeren Hörsitzungen als anstrengend sowie lästig empfunden wurde.

Menschliche Stimmen klangen etwas aufdringlich und neigten zuweilen zum Näseln. Bei der Wiedergabe großer Orchesterwerke wurden Blechblasinstrumente als unnatürlich laut empfunden und „drängelten“ sich an anderen Instrumenten vorbei.

Bei der gehörmäßigen Analyse des Frequenzspektrums mit Hilfe von künstlichen Rauschsignalen (rosa Rauschen, terzbandgefiltertes Rauschen) zeigte sich ein deutlich heraushörbarer Klangschwerpunkt im Bereich zwischen 2,5 und 3 kHz, welcher als Ursache für den als anstrengend empfundenen Klangcharakter ermittelt werden konnte.

Amplitudenverlauf nuBoxx B-40 (experimentelles Labormuster mit axial linearisiertem Amplitudenverlauf) unter verschiedenen seitlichen Messwinkeln gemessen im RAR des Nubert-Labors. Blau: 0° (axial), Grün: 15° seitlich, Rot: 30° seitlich Violett: 45° seitlich, Grau: 60° seitlich.

Bild 3: Amplitudenverlauf nuBoxx B-40 (experimentelles Labormuster mit axial linearisiertem Amplitudenverlauf) unter verschiedenen seitlichen Messwinkeln gemessen im RAR des Nubert-Labors. Blau: 0° (axial), Grün: 15° seitlich, Rot: 30° seitlich Violett: 45° seitlich, Grau: 60° seitlich.

Die Beseitigung dieser „Störstelle“ sowie ein definierter Ausgleich des Bündelungsmaßes der beteiligten Chassiskomponenten (700 Hz bis 2 kHz sowie oberhalb 8 kHz, siehe Winkelmessungen in Bild 1) führte zu einem deutlich gesteigerten Maß an „Durchhörbarkeit“ insbesondere bei vielschichtigen Chor- und Orchesterwerken.

Auch Sängerstimmen wurden nun als weniger „schreiend“ empfunden und schienen deutlich natürlicher zu klingen, so die Ausführungen der Ingenieure Thomas Bien und Denis Djekic.

Passend dazu: Nubert nuBoxx B-70 Test

Mehr Informationen: Nubert nuBoxx im Überblick
Zum Hersteller: Nubert

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