Für Dein Zuhause gibt es eine Lösung und die nennt sich Multiroom-System. Was das ist und worauf Du achten solltest, erfährst Du hier. Bereit? Dann los!
Stell Dir vor, Du wirst von Deinem Lieblingssong geweckt. Unter der Dusche läuft Deine Good-Morning-Playlist, die Dich bis zum Frühstück begleitet. Danach gehst Du Deine To-Do-List an – natürlich mit einem entspannten Chill-out-Mix.
Multiroom heißt aber nicht, die Stereoanlage auf Stadion-Pegel zu drehen. Denn so stresst Du nicht nur Dich, sondern auch Deine Nachbarn. Das Ziel ist es, in jedem Raum eine Musikzone aufzubauen, die Deinen musikalischen Alltag erleichtert.
Ganz einfach: Mit einem Multiroom-System hörst Du in jedem Raum Musik. Entweder verschiedene Titel oder synchron den gleichen Song. Mitbewohner und Freunde klinken sich ebenfalls mit ein. Sodass jeder seine Eigene oder alle eine gemeinsame Playliste spielen.
Wo die Musik herkommt, ist dabei fast egal. Es gibt mittlerweile unzählige Streamingdienste wie Spotify, Deezer oder Wimp, mit einer riesigen Auswahl. Die Musikbibliothek kann genauso auf einem Computer oder einer Netzwerkfestplatte liegen. Hörst Du lieber Podcasts und Internetradio – alles kein Problem.
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Zum einfachen Start brauchst Du neben einem WLAN-Router nur einen WLAN-Lautsprecher und ein Smartphone, um diesen zu steuern. Willst Du direkt mehrere Räume beschallen, sind nach oben kaum Grenzen gesetzt.
So gut wie jeder Hersteller, der etwas von modernem HiFi versteht, hat ein Multiroom-System im Programm. Vom Grundaufbau sind die Sets relativ ähnlich. Sie bestehen meist aus folgenden drei Grundkomponenten:
Neben den Standards haben einige Hersteller weitere abgefahrene Produkte im Sortiment. Der Bluesound Vault liest CDs eigenständig ein. Die Sonos Playbar und der Sub bieten Heimkino im Multiroom-Verbund. Und Teufel hat mit den Teufel Stereo M (Test) zwei Streaming-Regallautsprecher mit Raumfeld-Technik im Angebot.
Der Vorteil eines Multiroom-Systems ist seine Erweiterbarkeit. Jede Komponente ist für sich genommen Stand-alone-fähig. Mit der Zeit kannst Du ganz einfach Dein eigenes Setup Schritt für Schritt erweitern.
Neben Funktion, Audioqualität und Design gibt es vor allem technologische Unterschiede zwischen den Systemen. Einige setzen auf eigene Entwicklungen, andere auf etablierte Plattformen. Du solltest Dir Deine Anforderungen genau überlegen, bevor Du Dich für ein Multiroom-System entscheidest.
AllPlay ist eine offene Plattform, bei der Du die Geräte verschiedener Hersteller von einer App aus steuerst. In Deutschland sind derzeit Panasonic, Lenco und der Wireless-Lautsprecher Medion P69055 mit an Board. Monster und Musaic sollen demnächst folgen.
Die AllPlay-Plattform ist mit Bluetooth vergleichbar. Mit Deinem Smartphone steuerst Du jeden beliebigen Bluetooth-Lautsprecher in der Umgebung an, unabhängig des Herstellers. AllPlay nutzt dazu Dein bestehendes WLAN-Netz und erreicht damit eine deutlich höhere Audioqualität.
HD-Audiodateien mit einer Auflösung von 24 Bit und 192 kHz lassen über die Plattform streamen. Mit MP3, FLAC, WAV, AIFF und ALAC sind die wichtigsten Audioformate vertreten. AllPlay unterstützt bis zu zehn Musikzonen ohne hörbare Verzögerung bei gleicher Musik.
Caskeid ist ein weiterer offener Standard, der vom Grundprinzip ähnlich zu Qualcomms AllPlay ist. Die Plattform erlaubt es ebenfalls, Geräte verschiedener Hersteller aus einem Program heraus zu bedienen. Dabei werden die meisten Audioformate unterstützt und die Wiedergabe läuft auch in mehreren Zonen synchron.
Zusätzlich bekommst Du noch Bluetooth Caskeid oben drauf. Die Technologie vom Mutterkonzern Imagination Technologies ist eine Verschmelzung aus Bluetooth und WLAN. Smartphones, Tablets und Laptops senden jede Audioquelle per Bluetooth an einen beliebigen Caskeid-Speaker. Dieser verteilt dann die Musik über das WLAN-Netzwerk synchron an alle weiteren Caskeid-Lautsprecher.
Die Auswahl an Multiroom-Systemen mit der Caskeid-Plattform ist allerdings noch sehr überschaubar. Pure Jongo und Peaq MuNet Smart heißen die beiden derzeitigen Sets. Onkyo wird als Nächstes mit eigenen Produkten nachlegen.
Während AllPlay und Caskeid relativ offen für neue Systeme sind, macht der Großteil der Multiroom-Hersteller sein eigenes Ding.
Damit können sie auf Marktveränderungen schneller reagieren und neue Streamingdienste zeitnah integrieren. Die Hersteller haben sich weniger Vorschriften zu beugen und lassen ihre ganze Entwicklungskunst in die eigenen Systeme fließen. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass Du Dich an eine Marke bindest.
Dafür bekommst Du hier die maximale Auswahl: Bose, Bluesound, HEOS, Raumfeld, Sonos, Samsung uvm. haben alle ein eigenes Multiroom-System. Und die Liste wächst stetig an.
Neben der Produktauswahl, der Anzahl an Musikdiensten und den Anschlüssen unterscheiden sich die Eigenentwicklungen in zwei Verbindungsarten.
Die meisten Multiroom-Systeme nutzen Dein WLAN-Netzwerk, um Musik zwischen ihren Komponenten zu übertragen. Mit steigender Geräteanzahl kann dies Dein Drahtlosnetzwerk schnell überlasten. Die stabilste Verbindung bieten Sets, die im Dualband funken, also auf 2,4 und 5 GHz. Die schnellsten Übertragungsraten werden mit dem WLAN-Standard 802.11n erreicht. Viele Hersteller bieten spezielle WLAN-Repeater, um Funkreichweite und Signalstärke zu erhöhen.
Eine Alternative bieten die Hersteller LG, Samsung und Sonos. Sie bauen innerhalb ihres Multiroom-Systems ein eigenes Mesh-Netzwerk auf, das unabhängig von Deinem WLAN funkt. LG und Samsung benötigen dazu eine spezielle Bridge, die mit dem Router verbunden wird. Je mehr Komponenten Du im Einsatz hast, desto stärker wird Dein Mesh-Netzwerk.
Wenn Musik zu Deinem Lifestyle gehört und Du zu keiner Zeit darauf verzichten kannst, kommst Du an einem Multiroom-System nicht vorbei. Ob AllPlay, Caskeid oder alles aus einer Hand, für welches Set Du Dich entscheidest, kommt auf Deine Bedürfnisse an.
Überlege Dir genau, welchen Musikdienst Du schon benutzt und welchen Du noch ausprobieren willst. Schau nach, welches Set diese Dienste unterstützt und Deinen persönlichen Anforderungen entspricht. Hörst Du hauptsächlich MP3s bist Du mit jedem gut bedient. Liegt Dein Fokus aber auf HD-Musik, grenzt sich die Auswahl schon schnell ein. Am Ende entscheidest Du!
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