JBL Tour One M3 Test
JBL bleibt seiner Linie treu. Der JBL Tour One M3 wirkt schlicht, aber hochwertig. Das Gehäuse besteht aus mattem Kunststoff und verzichtet auf auffällige Akzente. Die Ohrpolster sitzen angenehm, schmiegen sich gut ans Ohr – auch bei längeren Sessions. Unter den Muscheln wird es nach einiger Zeit warm, doch das bleibt im Rahmen.
Die Bedienung verteilt sich auf beide Seiten: Links regelt ein Wippschalter die Lautstärke. Rechts finden sich Tasten für Power und Noise Cancelling sowie ein Touchfeld. Tippen funktioniert zuverlässig, aber das Feld ist etwas klein – wer zu weit außen drückt, verfehlt es leicht.
Die Variante mit Transmitter bringt ein spannendes Extra mit: Der Smart-Tx-Transmitter sieht aus wie ein Ladecase, hat aber ein Display. Darüber lassen sich Equalizer, ANC-Modi oder der Spatial-Audio-Effekt direkt steuern – ganz ohne Smartphone. Im Test des JBL Tour One M3 funktionierte das zuverlässig, vor allem beim Anschluss an ältere Geräte wie einen 3DS oder Fernseher.
Hörtest
Im Alltag überzeugte der JBL Tour One M3 mit einem unaufdringlichen, runden Klang. Stimmen klangen natürlich, Höhen blieben weich, nichts drängte sich in den Vordergrund. Für den ersten Eindruck wählten wir Essie & Paul von Bastille – ein Stück mit viel Raum, emotionalem Gesang und zarten Streichern. Der Tour One M3 brachte die Stimme klar zur Geltung. Die Geigen wirkten etwas zurückhaltend, aber nicht flach.
Anschließend spielten wir Romance von Fontaines D.C. Der Song verlangt nach Druck und Dynamik. Hier zeigte der JBL Schwächen. Die Bassimpulse kamen zwar sauber, aber ohne Wucht. Verzerrte Gitarren klangen etwas geglättet. Im Vergleich zum Sony WH-1000XM5 fehlte es an Tiefe und Spannung.
Future Starts Slow von The Kills brachte einen Wechsel: Die trockenen Drums und der minimalistische Mix profitierten von der ausgewogenen Abstimmung. Nichts überdeckte den Gesang. Die feinen Becken klangen präsent, ohne zu zischeln. Trotzdem blieb der Eindruck: Der JBL klingt angenehm – aber nicht packend.
Wer mehr möchte, kann nachjustieren. Die App bietet einen 12-Band-Equalizer und „Personi-Fi“ – ein Hörtest, der den Sound individuell anpasst. Mit etwas Geduld holten wir mehr Bass und Brillanz aus dem M3 heraus. Das reicht nicht für Studioansprüche, verbessert aber den Musikgenuss spürbar.
Active Noise Cancelling
Die Geräuschunterdrückung filtert vor allem monotone Störquellen – Bahnfahrten, Klimaanlagen, Straßengeräusche. Stimmen bleiben hörbar, wenn auch gedämpft. Wer zusätzlich leise Musik hört, schottet sich effektiv ab. Im Büro funktionierte das gut, im Flugzeug ebenfalls. An die Spitzenklasse von Bose oder Apple kommt der JBL nicht heran – stört im Alltag aber kaum.
Der Transparenzmodus klingt natürlich. Stimmen und Umgebungsgeräusche wirken kaum verfälscht. In Gesprächen oder beim Einkaufen bleibt der Kopfhörer auf dem Kopf.
Akkulaufzeit
Im Test hielt der Tour One M3 mit aktiviertem ANC knapp 40 Stunden durch – ohne ANC sogar rund 70 Stunden. Ein starkes Ergebnis. Die Schnellladefunktion bringt nach 5 Minuten Ladezeit 5 Stunden Spielzeit – praktisch vor dem Pendelweg.
Der Smart-Tx-Transmitter überzeugte durch Vielseitigkeit. Über Klinke oder USB-C lässt er sich an viele Quellen anschließen. Anschließend streamt er via Auracast nicht nur an den JBL, sondern auch an andere kompatible Kopfhörer. Im Test funktionierte das mit einem Sennheiser Momentum True Wireless 4 problemlos.
Das Display erleichterte die Steuerung ohne App. Lautstärke, EQ oder Moduswechsel liefen direkt über den Bildschirm. Wer kein Smartphone griffbereit hat, profitiert davon. Allerdings wirkt das Gehäuse des Transmitters nicht ganz so hochwertig wie der Kopfhörer selbst.
Fazit
Der JBL Tour One M3 ist ein starker Over-Ear für den Alltag. Klanglich zielt er nicht auf maximalen Detailreichtum, sondern auf Entspannung. Wer Musik nebenbei hört, auf Pendelwegen oder im Büro, wird zufrieden sein. Die Akkulaufzeit gehört zur Spitzenklasse. Der Transmitter öffnet neue Einsatzmöglichkeiten – auch ohne Bluetooth. Für anspruchsvolle Hörer:innen mit Fokus auf Präzision lohnt der Griff zu Sony oder Bose. Wer Komfort, Ausstattung und Vielseitigkeit sucht, bekommt hier ein rundes Gesamtpaket.
Vorteile
- ausgewogener, angenehmer Klang
- effektives, flexibles ANC
- sehr lange Akkulaufzeit
- Transmitter mit Display und Auracast
Nachteile
- im Bass etwas zurückhaltend
- weniger Detailtiefe als die Top-Modelle
- Touchfeld zu klein geraten
Preis
- JBL Tour One M3 UVP: 349,99 Euro
- JBL Tour One M3 Preis: 299,99 EUR
JBL Tour One M3 Bewertung
- Längere Wiedergabezeit: Bis zu 70 Stunden Musik und Anrufe mit einer einzigen Ladung der JBL Tour One M3 Over-Ear Kopfhörer, dazu eine fünfminütige Schnellladung für 5 zusätzliche Stunden, um die ganze Woche über verbunden zu bleiben
- Exzellenter Klang: Die Kopfhörer bieten immersiven Hi-Res-Audio mit dem legendären verlustfreien JBL Pro Sound, JBL Spatial 360 Audio und leistungsstarken 40-mm-Mica-Dome-Treibern für klare Klänge und kräftigen Bass