Soundbars sind eine gute Möglichkeit, um den TV-Sound aufzublasen. Mittlerweile gibt es die Klangriegel mit virtueller Surround-Technik und nach oben gerichteten Dolby-Atmos-Speakern. Für echten Kinoklang zuhause führt jedoch kein Weg an gesonderten Lautsprechern und einem AV-Receiver vorbei.
Ihren Ruf als undurchschaubare Muskelprotze haben Heimkinoverstärker längst hinter sich gelassen. Mit virtuellen Einrichtungsassistenten und grafischer Benutzeroberfläche lassen sie sich nicht mehr nur von Techniknerds bedienen. Einmal eingerichtet verrichten sie ihren Dienst sogar fast von allein.
Im Zuge der Digitalisierung kommen aktuelle Surround-Verstärker mit integrierten Musik-Streamingdiensten, Bluetooth und Airplay und lassen sich via App bedienen.
In diesem Leitfaden stellen wir Schritt für Schritt ein Heimkino-System zusammen, das sich beliebig erweitern lässt und geben einen Überblick zu den Möglichkeiten neben Mehrkanalton.
Wir beginnen mit dem Mittelpunkt unserer Surround-Anlage, dem Heimkinoverstärker oder auch AV-Receiver. Er ist der Verbindungsknoten für unsere Lautsprecher, den Fernseher und alle weiteren Geräte wie Blu-ray-Player, Set-Top-Boxen und Video-Spielekonsolen.
In unserem Testsystem entscheiden wir uns für den Denon AVR-X1600H DAB, der mit seinem besonderen Preis-Leistungs-Verhältnis und aktueller Technik überzeugt.
Bildsignale schickt der AV-Receiver zum Fernseher. Der TV-Ton gelangt über den Heimkino-Verstärker zu den Lautsprechern. Netter Nebeneffekt: Dank digitaler Audio- und Videoprozessoren wertet er Bild- und Tonsignale gleich mit auf.
Während Stereo-Verstärker für die Verwendung von zwei Lautsprechern ausgelegt sind, feuern Mehrkanal-Receiver, je nach Modell, fünf bis 13 Lautsprecher an.
Ein einfaches Surround-Set besteht in der Regel aus sechs Lautsprechern (5.1) – drei vor dem Fernseher, zwei hinter dem Sofa und einem Subwoofer für den Bass. Der Denon AVR-X1600H DAB bietet sieben integrierte Verstärker und Anschlüsse für zwei Subwoofer (7.2).
Dank Unterstützung für die 3D-Audioformate Dolby Atmos und DTS:X lässt sich unser AV-Receiver auch mit fünf Lautsprechern am Boden, zwei Subwoofern und zwei Lautsprechern an der Zimmerdecke betreiben (5.2.2-Aufbau).
Wer aus Budget- oder Platzgründen kleiner einsteigen will, startet zunächst mit weniger Gepäck. Für unser Test-System wählen wir beispielhaft die beiden Regallautsprecher Polk S15e für die linke und rechte Vorderseite und den Polk S35e für den Center-Kanal.
Dieses 3.0-Set klingt bereits deutlich kräftiger und räumlicher als jeder Fernseher. Der Center-Lautsprecher sorgt für eine bessere Sprachverständlichkeit. Später erweitern wir um einen Subwoofer und zwei weiteren S15e für die Surround-Kanäle.
Die Rückansicht eines AV-Receivers kann schnell verwirren. Keine Angst, selbst für ein prall gefülltes Heimkinosystem brauchen wir nur einen Teil der Anschlüsse.
Die wichtigste Verbindung ist heute der HDMI-Anschluss, der Audio- und Videosignale überträgt. Unser Denon-Receiver bietet sechs 4K-fähige HDMI-Eingänge und einen HDMI-Ausgang. Die Anschlüsse sind nach Verbindungsmöglickeiten benannt: Kabel-/Satelliten-Receiver, DVD-Player, Blu-ray-Player, Spielekonsole, Media-Player.
Der HDMI-Ausgang funktioniert bidirektional. Er ist die Verbindung zum Smart-TV oder Beamer und empfängt dank integrierter ARC/eARC-Technik (Audio-Rückkanal) parallel den Ton vom Fernseher.
Geräte ohne HDMI-Anschluss docken an den optischen Digitaleingängen oder den analogen Cinch-Buchsen am AV-Receiver an. Außerdem bietet der Surround-Verstärker einen Phono-Eingang für Plattenspieler und einen Antennenanschluss für Analog- und Digitalradio.
Nachdem alle Audio- und Video-Geräte mit dem AV-Receiver verbunden sind, werfen wir einen Blick auf die weiteren Wiedergabefunktionen des Heimkino-Verstärkers. Der Denon AVR-X1600H DAB bietet Audiostreaming vom Computer, von (Netzwerk-)Festplatten und aus verschiedenen Musikdiensten wie Amazon Music, Deezer, Spotify, Tidal und weiteren sowie einer Auswahl an Tausenden Internetradiostationen.
Außerdem empfängt der Surround-Verstärker Musik von Apple-Geräten über Airplay 2 und vom Computer, Smartphone oder Tablet per Bluetooth. Dabei bietet der Denon-Receiver eine weitere Besonderheit: Er empfängt nicht nur Bluetooth-Signale, sondern sendet sie auch an Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher aus.
Dafür erweitern wir unser System um den Bluetooth- und Noise-Cancelling-Kopfhörer Denon AH-GC30. Wer zu später Stunde noch laut Hören will, Musik gerne privat genießt oder Videogames am liebsten unter Kopfhörern zockt, erhält dank der bidirektionalen Bluetooth-Verbindung die Möglichkeit.
Moderne AV-Receiver sind nicht mehr nur an einen Ort gebunden, sondern verteilen Musik auch an weitere Räume. Die sieben Endstufen im Denon AVR-X1600H DAB sind auf zwei „Zonen“ aufteilbar. So lässt sich im Kinozimmer ein Film in 5.1-Surround abspielen, während ein zweites Paar Lautsprecher im Nebenraum Musik in Stereo wiedergibt.
Mit der für Denon- und Marantz-Geräte exklusiven Plattform „Heos built-in“ klappt das sogar kabellos. Dafür werden in weiteren Räumen Heos-kompatible Geräte aufgebaut, die gemeinsam ein Multiroom-Audio-System ergeben.
Für unser Test-Set-Up stellen wir die WLAN-Lautsprecher Denon Home 150 (Test) und Denon Home 250 (Test) in zwei weiteren Räumen auf. Über die Heos-App lassen sich alle drei Zonen individuell mit Musik bespielen oder als gemeinsame Wiedergabegruppe definieren. Das klappt mit dem Ton von an den AV-Receiver angeschlossenen Geräten, mit Musik von Streamingdiensten oder mit Songs auf dem Smartphone.,
Weitere raumübergreifende Alternativen sind die Verknüpfung mit Airplay-2-kompatiblen Geräten oder das Aussenden des Tonsignals an einen Bluetooth-Lautsprecher.
Für die Ersteinrichtung des AV-Receivers wird noch die mitgelieferte Fernbedienung gebraucht. Im TV-Alltag kann diese dagegen auf dem Couch-Tisch bleiben. Mit der HDMI-CEC-Funktion aktueller Smart-TVs lässt sich der Heimkino-Verstärker auch über die TV-Fernbedienung steuern.
Über den Startbildschirm greifen wir nach Bedarf auf das Einstellungsmenü des AV-Receivers, die Quellenauswahl und die verschiedenen Surround-Modi zu. Außerdem schaltet sich der Heimkinoverstärker zusammen mit dem Fernseher ein und folgt der Lautstärkeregelung der TV-Fernbedienung.
Den AV-Receiver Ein- und Ausschalten, Lautstärke einstellen, Stummschalten, Quelle wählen oder zu Heos wechseln funktionieren auch per App. Die AVR Remote-App ist kostenlos und für iOS sowie Android erhältlich.
Sind Fernbedienung und Smartphone einmal nicht zur Hand, reagiert der Denon AVR-X1600H DAB auch auf Sprachbefehle. Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri machen es möglich.
Je nach dem, für welchen Dienst man sich entscheidet, gelingt die Bedienung über einen externen Sprachassistenten. In unserem Testsystem wählen wir dafür Amazons Echo Dot und regeln die Lautstärke, spielen Musik auf dem AV-Receiver und auf den beiden Denon-Home-Lautsprechern ab oder springen zwischen Musiktiteln und Signaleingängen per Sprachansage.
Wer das Kinoerlebnis zuhause will, kommt an einem AV-Receiver nicht vorbei. Heimkinoverstärker decken von Stereo bis Surround, von analog bis Streaming alles ab. Bereits ein 2-Kanal-System klingt besser als jeder integrierte TV-Lautsprecher. Unser Rat: Klein anfangen und mit der Zeit erweitern – so bleibt auch noch Restbudget für den obligatorischen Popcorn Maker.
Unser Testsystem setzt sich wie folgt zusammen:
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