Design
Bei einem Verkaufspreis von 1490,- Euro für das Spitzenmodell Fostex TH-900 fließt sicherlich ein nicht unerheblicher Teil in das Gehäuse ein. Zierkirschen-Birke mit handveredeltem Urushi-Lack klingt schon ziemlich eindrucksvoll. Unser Test-Modell, der Fostex TH-600, besteht hingegen aus einem Druckguss-Gehäuse aus Magnesium. Dies gibt ihm einen eigenständigen Look und spart einige Gramm an Tragegewicht ein.
Im Design-Vergleich steht der Fostex TH-600 seinem großen Bruder in nichts nach. Sein matt-schwarzes Gehäuse-Finish wirkt schlicht und elegant. Die Verarbeitungsqualität sticht hingegen heraus. Er ist angenehm leicht, robust aufgebaut und scheint für die Ewigkeit gemacht zu sein.
Tragekomfort
Das Magnesium-Gehäuse überzeugt nicht nur im Design. Mit einem Gesamtgewicht von 370 Gramm sitzt der Hörer auch angenehm leicht auf dem Kopf. Alle Tierliebhaber dürfen sich über den Einsatz von veganem Leder an den Ohrpolstern freuen. Die Grundzutat ist hier Protein, welches etwas leichter als Leder ist und sich angenehm auf den Ohren anfühlt.
Die Polster des Fostex TH-600 umschließen die Ohren komplett. Selbst die größten Lauscher sollten unter dem Over-Ear-Kopfhörer noch komfortabel unterkommen. Das Kopfband liegt gefällig auf dem Kopf auf. Andere Hersteller bieten an dieser Stelle allerdings noch eine zusätzliche Polsterung.
Funktion
Technisch betrachtet handelt es sich beim Fostex TH-600 um einen offenen Over-Ear-Kopfhörer. Das heißt, dass Musik dabei auch nach außen dringt. Dafür wirst Du mit einem bequemen Sitz und einem natürlichen Klang belohnt.
Ein etwas stärkerer Anpressdruck könnte die Geräuschentwicklung noch etwas reduzieren. Allerdings ist der Kopfhörer auch nicht für den Außeneinsatz gedacht. Oder willst Du wirklich einen 600-Euro-Kopfhörer mit in die U-Bahn nehmen?
Im Inneren des Fostex TH-600 arbeiten zwei 50-mm-Biodyna-Treiber. Übersetzt heißt dass so viel wie gepresste Naturfasern. Der Antrieb des Over-Ear-Kopfhörers gelingt über Neodym-Magnete, die eine Feldstärke von 1 Tesla aufbringen. In der Praxis ergibt sich daraus ein erhöhter Wirkungsgrad mit geringen Verzerrungen und großer Dynamik.
Das Druckguss-Gehäuse aus Magnesium sorgt derweil für eine enorme Steifigkeit des Kopfhörers. Vibrationen werden dadurch verringert. Dämmmaterial im Inneren trägt sein übriges dazu bei.
Das stoffummantelte Kabel des Fostex TH-600 ist mit einer Länge von 3 Metern sehr großzügig ausgefallen. Dadurch kannst Du den Kopfhörer auch weit entfernt von Deiner HiFi-Anlage verwenden. Nur beim Verstauen solltest Du darauf achten, dass das Kabel nicht verknotet. Abnehmen lässt es sich nämlich nicht.
Das Y-Kabel ist am einen Ende fest an die beiden Ohrmuscheln installiert. Am anderen sitzt ein vergoldeter 6,3-mm-Klinkenstecker, wie er an hochwertige Kopfhörerverstärker aus der HiFi- und Studio-Szene passt.
Hörtest
Rock: Wir starten unseren Hörtest mit dem Song Stray Paper von The Gaslight Anthem und sind überzeugt, das er im Mix- und Mastering-Studio nicht wirklich anders geklungen hat. Der Fostex TH-600 hält sich dabei stark zurück und lässt vielmehr die Musik für sich sprechen.
Der Kopfhörer spricht sehr direkt an und gehört zur Kategorie der schnellen Schallwandler. Der Bass hat biss, die Gitarren rocken und die Vocals klingen realistisch in den Raum gestellt. Details und Schlagzeug-Becken werden fein aufgelöst, ohne zu überzeichnen. Alles in allem eine sehr runde Performance seitens des Fostex TH-600.
Klassik: Das saubere und natürliche Verhalten, das wir bei Rock-Musik feststellen konnten, ist für ernste Musik geradezu prädestiniert. Wir haben uns die sinfonischen Tänze von Sergei Rachmaninow angehört und uns mitten in das Orchester hineinziehen lassen. Die Detailfreudigkeit des Fostex TH-600 ist verblüffend. Selbst das Umblättern der Notenblätter bringt er zum Vorschein und lädt dazu ein, die eigene Musiksammlung noch einmal neu zu entdecken.
Jazz: Der Titel Warrior von der japanischen Jazz-Pianistin Hiromi Uehara startet zunächst langsam. Die einzelnen Bassnoten klingen sehr sauber und definiert über den Fostex TH-600. Auch in voller Trio-Besetzung ändert sich nichts daran. Während die Toms des Schlagzeugs plastisch über die Kopfhörer-Seiten wandern, lässt sich der Basslauf weiterhin sehr gut verfolgen. Mit geschlossenen Augen fühlen wir uns direkt in den Aufnahmeraum hineinversetzt.
Zusammengefasst
Der Fostex TH-600 klingt druckvoll im Bass, er spielt detailreich auf und klingt in jedem Genre sehr natürlich. Die Verarbeitung des Over-Ear-Kopfhörers ist anstandslos und das matt-schwarze Design gefällt. Der Fostex TH-600 spielt für uns in der Liga der bezahlbaren High-End-Kopfhörer ganz weit vorne mit.
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