×
Elac EA101EQ-G Test Stereo-Verstärker mit App-Einmessung

Anzeige

Elac EA101EQ-G Test: Stereo-Verstärker mit App-Einmessung

Mitte der 1980er Jahre entschloss man sich in Kiel bei Elac, einem bis dahin in der Audiotechnik breit aufgestellten Unternehmen, sich von nun an auf Lautsprecher zu fokussieren. Herausgekommen sind dabei eine Menge Produkte, die in der HiFi-Welt von sich reden machen, wie etwa der charakteristische JET-Hochtöner und der Rundstrahler 4Pi. Nun, rund 30 Jahre später, wagen die Nordlichter wieder einen Sprung ins elektronische Segment, wie etwa mit ihrem Discovery Musicserver, dem Jubiläumsmodell des Miracord-Plattenspielers oder dem uns hier vorliegenden Vollverstärker Elac EA101EQ-G.

Anzeige

Elac EA101EQ-G im Test: der Ersteindruck

ELAC EA101EQ-G, integrierter Verstärker (EA-Serie), silberfarben
  • Die App für iOS und Android misst die Nahfeldreaktion von Hauptlautsprechern und Subwoofern und zeigt dann die optimale Frequenzweiche und die korrekte Phase des Subwoofers an.
  • Im Herzen ist ein brandneuer Bash Tracking Verstärker mit 80 Watt pro Kanal in 4 Ohm
Elac EA101EQ-G im Test

Wer beim Elac EA101EQ-G einen schwerfälligen Amp im 43-cm-Standardmaß erwartet, kennt Elac schlecht. Vielmehr steht hier ein Gerät vor mir, das in der Breite die 20-cm-Marke kaum übersteigt und mit 29 cm in der Flucht, auch nur unwesentlich tiefer ist.

Mit seiner Höhe von nur 5,6 cm, überragt der Elac EA101EQ-G nicht einmal ein dickes Buch. Somit hat er eigentlich fast überall Platz, auch auf dem Schreibtisch oder auf dem Sideboard. Dank der abgerundeten Front in Brushed-Metal-Optik, fügt er sich in so ziemlich in jede Umgebung nahtlos ein. Knöpfe und Schalter sucht man vergeblich. Lediglich ein Lautstärkeregler und zwei einfache Touch-Panels finden sich hier: eins zum Ein- und Ausschalten und eines zum Wechseln der Quelle.

Das fein aufgelöste Dot-Matrix-Display gibt sich erst bei Betrieb als solches zu erkennen. Auf den obligatorischen Kopfhörer-Ausgang durfte natürlich nicht verzichtet werden. In weiser Voraussicht wurden die Belüftungsöffnungen an die Seite und nach unten verlagert, die Oberfläche gummiert, um als Platzhalter für eventuell weitere Geräte der Serie oder als Ablage- bzw. Abstellfläche, beispielsweise für Monitore, zu dienen.

Anschlüsse am Stereo-Verstärker

Elac EA101EQ-G Anschlüsse am Stereo-Verstärker

An der Rückseite des Elac EA101EQ-G befindet sich, wie üblich, die Anschluss-Sektion. Zwei optische, ein koaxialer und ein USB-B-Anschluss, decken die digitale Bandbreite ab und für „Oldschooler“, gibt es noch zwei analoge Line-Ins in Form von Cinch-Buchsen.

Neben den Lautsprecherterminals, welche sowohl Bananenstecker, Kabelschuhe und unkonfektionierte Kabelenden fassen, gibt es einen Cinch-Ausgang für einen Subwoofer. So können auch kleinere Satellitensysteme mit entsprechender Ergänzung im Bassbereich betrieben werden – ideal für die Verwendung auf dem Schreibtisch oder mit einem Fernseher. Der übrige USB-A-Port dient lediglich für Service-Anwendungen, etwa zum Einspielen von Firmware-Updates.

Trotz der geringen Größe des Elac EA101EQ-G, verspricht der Hersteller bis zu 2×80 Watt Dauerleistung. Möglich macht dies die Verwendung der BASH-Verstärkertechnologie. Diese kombiniert eine klassische AB-Endstufe mit der Class-D-Technologie und liefert damit sowohl Leistungsreserven als auch Energie-Effizienz. Auch sonst verspricht der Amp ein paar technische Raffinessen, wie App-Steuerung, eine Einmessautomatik, DACs mit bis zu 192 kHz bei 24 Bit, einen Dolby-Digital-Decoder und Bluetooth-Audio auf 4.0-Standard mit apt-X.

Bedienung des Elac EA101EQ-G

Elac EA101EQ-G Bluetooth-Menü

Doch genug der Vorrede. Schauen wir mal, was in dem kleinen Boliden steckt. Aufgebaut und angeschlossen ist der Elac EA101EQ-G schnell. Unter OSX wird die DAC-Schnittstelle direkt erkannt und ist unmittelbar einsatzbereit. Auch das Bluetooth-Pairing mit dem Smartphone gelingt problemlos.

Steuerbar ist der Amp entweder per Fernbedienung oder via kostenlos erhältlicher App – sowohl für iOS- als auch für Android-Smartphones (bzw. Tablets). Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, die gummierten Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt, doch hier werden nur die grundlegendsten Funktionen abgedeckt. Möchte man zu den wahren Schmankerln des Elac EA101EQ-G gelangen, muss man schon zur App greifen.

Akustische Raumeinmessung per App

Hier kann der Anwender die Namen der Zuspieler ändern, Höhen, Tiefen und die Balance justieren, oder aber das System auf den Raum einmessen. Der Clou: Dafür wird kein zusätzliches Mikrofon benötigt. Die Einmessautomatik arbeitet mit dem internen Mikrofon des Smartphones. Die Bedienung ist denkbar einfach, denn dem Nutzer werden für jeden Schritt die nötigen Anweisungen direkt präsentiert.

Vom automatischen EQing bis hin zur Bestimmung der Crossover-Werte für den Subwoofer ist alles dabei. Die Resultate können sowohl bei kleineren Systemen mit Satelliten und einem Kompakt-Subwoofer bis hin zu Full-Range-Lautsprechern mit Heimkino-Sub durchaus überzeugen.

Das Look&Feel der App liegt auf hohem Niveau. Während der gesamten Testphase des Elac EA101EQ-G konnte ich weder Verbindungsabbrüche noch Abstürze verzeichnen. Die Menüführung ist intuitiv und beim Einmessen werden Frequenzverläufe und Korrekturen übersichtlich visualisiert.

Auch das Gerät selbst bietet eine überzeugende Haptik. Der gerasterte Volume-Regler läuft angenehm und schleift nicht. Einzig, dass der Regler aus Kunststoff und nicht aus Aluminium besteht, trübt den sonst so hochwertigen Eindruck etwas. Die Touch-Panels reagieren direkt und ohne Verzögerung. Das Display strahlt ein angenehmes Weiß aus, ist gestochen scharf und gut lesbar.

Elac EA101EQ-G im Hörtest

Elac EA101EQ-G im Hörtest

Der Sound des Vollverstärkers Elac EA101EQ-G präsentiert sich in einer für Elac typischen Klarheit, die nicht durch Kälte, sondern Präzision besticht. Die Höhen sind sehr fein gezeichnet, aber keineswegs überspitzt. Ein vielschichtiger Mittenbereich kann klangliche Differenzen zwischen verschiedenen Instrumenten gut hervorheben, ohne sie zu separieren, sondern ein Orchester spielt als die Einheit, in der es auch auftritt.

Eine besonders schöne Note verleiht der Elac EA101EQ-G dem Grundtonbereich. Gerade hier kommt die AB-Technologie zu Wort und verleiht dem Instrumentarium, wie auch Stimmen, einen angenehmen und wohligen Charakter, den eine Class-D-Konstruktion nur in den seltensten Fällen zutage fördert.

Die Bässe sind straff durchorganisiert, aufgeräumt und zeigen keinerlei Anzeichen von Überbetonung. Die Panoramadarstellung ist ausgezeichnet und auch das Abbild in der Tiefe wird realitätsgetreu wiedergegeben.

Einen sehr positiven Eindruck hinterlässt der Verstärker auch in puncto Leistungsreserven. Hier gibt er sich in hohen Lautstärkebereichen sehr verzerrungsarm und pegelfest und in niedrigeren Gefilden erhält er sich auch mit größeren, leistungshungrigen Lautsprechern eine impulsive und dynamische Spielweise.

Zusammengefasst

Mit dem EA101EQ-G beweisen die Kieler von Elac, dass sie eben nicht nur Lautsprecher können. Der Vollverstärker ist voll und ganz durchdacht und bietet trotz geringer Größe einen großen Funktionsumfang und vielfältige Einsatzbereiche. Insbesondere die Einfachheit der Bedienung und der schon fast spielerische Umgang mit dem System, erforderte seitens des Herstellers wohl viel Gedanken- und Entwicklungsarbeit, die sich sichtlich und hörbar gelohnt hat. Herausgekommen ist ein kleines Kraftbündel, das ohne große Umschweife durchweg überzeugen kann.

Elac EA101EQ-G Preis: Preis nicht verfügbar

Anzeige

Elac EA101EQ-G Review

8.8 Punkte
Design / Verarbeitung9
Aufbau / Einrichtung8.5
Funktion / Zubehör9
Klang / Preis8.5
Preis / Leistung9
ELAC EA101EQ-G, integrierter Verstärker (EA-Serie), silberfarben
  • Die App für iOS und Android misst die Nahfeldreaktion von Hauptlautsprechern und Subwoofern und zeigt dann die optimale Frequenzweiche und die korrekte Phase des Subwoofers an.
  • Im Herzen ist ein brandneuer Bash Tracking Verstärker mit 80 Watt pro Kanal in 4 Ohm

Anzeige