Klein, schlank und unauffällig, wer bei einem Stereo-Verstärker immer noch an dicke Boliden denkt, wird hier eines Besseren belehrt. Der Elac DS-A101-G ist ein Paradebeispiel für die neue Generation an HiFi-Geräten: kompakt in der Größe, smart in den Funktionen und dabei trotzdem leistungsstark.
Mit seinen Kenndaten von 20 x 29 x 5,6 cm (bxtxh) findet der Mini-Verstärker aus der Discovery-Serie nahezu überall Platz – auf dem Sideboard, im Regal oder auf dem Schreibtisch. Eine gummierte Oberfläche erlaubt das Aufstapeln mehrere Geräte oder bietet Halt für einen Monitor.
Die äußere Erscheinung folgt dem Leitmotiv „Form follows Function“. Vorder- und Rückseite kommen mit gerundeten Kanten im Industrie-Chic und Brushed-Metal-Optik. An den Seiten und am Boden sind Belüftungsschlitze angebracht.
Knöpfte und Schalter, wie man sie noch aus analogen Tagen kennt, suche ich vergebens. Lediglich zwei berührungsempfindliche Felder zum An- und Ausschalten und zur Quellenwahl sitzen neben dem gerasterten Lautstärkeregler. Mehr gibt es und braucht es aus meiner Sicht an dieser Stelle nicht.
Beim Einschalten offenbart sich das scharfe OLED-Display des Streaming-Verstärkers, das die reduzierte Optik noch einmal unterstreicht. Lediglich einen Anschluss für Kopfhörer gibt es an dieser Stelle nicht.
Die Rückseite des Elac DS-A101-G beherbergt das Anschlussfeld mit zwei analogen Cinch-Eingängen – etwa für einen Phono-Vorverstärker – und je einen optischen und koaxialen Digitaleingang – z.B. für den Smart-TV.
Die LAN-Buchse öffnet dem Streaming-Vollverstärker die Welt des Internets mit AirPlay-Übertragung, Spotify Connect, dem Multiroom-System Roon (Test), Zugriff auf UPnP/DLNA-Festplatten und natürlich die Verknüpfung zu weiteren Elac-Discovery-Modellen.
Auf Wunsch klinkt sich der Amp auch über WLAN in das Netzwerk ein. Außerdem ist Bluetooth als weiterer Übertragungsweg integriert.
Den passenden Audio-Netzwerkplayer Elac Discovery Music Server und den WLAN-Lautsprecher Elac Discovery Z3 hatten wir bereits im Test.
Neben dem Lautsprecherterminal, das alle gängigen Kabelarten fasst, sitzt ein Vorverstärkerausgang zum Anschluss von Aktivlautsprechern und ein Subwoofer-PreOut, um kleinere Speaker im Bass zu unterstützen.
Doch der Elac DS-A101-G nimmt nicht nur Satellieten und Regallautsprecher auf. Denn mit seinen 2x 80 Watt Dauerleistung treibt dieser durchaus auch größere Standlautsprecher an. Möglicht macht das Elacs Bash-Verstärkertechnik, die aus einer Mischung aus leistungsstarker AB-Schaltung mit einer energieeffizienten Class-D-Endstufe besteht.
Eine App-Steuerung mit Einmessautomatik, Wandler-Chips mit 24-Bit/192-kHz-Auflösung und Dolby-Digital-Decoder runden die pralle Ausstattungsliste ab.
Aufbau und Anschluss des Elac DS-A101-G gelingen spielend. Die ersten Töne entlocke ich dem Verstärker über Bluetooth, was problemlos läuft und die Verbindung hält. Per LAN-Kabel klinkt sich der Streaming-Amp von selbst ins Netzwerk ein, die WLAN-Einrichtung geht per App eben so einfach von der Hand.
Die mitgelieferte Fernbedienung mit gummierten Tasten liegt angenehm in der Hand und deckt die grundlegenden Steuerfunktionen ab. Wer tiefer in das System einsteigen will, greift zur iOS- oder Android-App, die dank Bluetooth-Verbindung auch ohne WLAN läuft.
In der Applikation sticht vor allem die Einmessfunktion heraus, die auch unerfahrenen Nutzern dank zahlreicher Anweisungen schnell zum gewünschten Ergebnis verhilft. Statt separatem Einmessmikrofon nutzt die Elac-App das integrierte Mikrofon im Smartphone oder Tablet.
Die Messergebnisse werden in der Applikation grafisch dargestellt und beinhalten unter anderem eine automatische Equalizer-Klanganpassung oder die Bestimmung der korrekten Übergabefrequenz zwischen Lautsprechern und Subwoofer. Im Test mit kleinen Satellieten und mit großen Standlautsprechern hat das erstaunlich gut funktioniert.
Wer mag, kann auch selbst Hand anlegen und vom eigenständigen EQing bis zur Benennung der Zuspielgeräte den Elac DS-A101-G entsprechend der eigenen Bedürfnisse abstimmen.
Klanglich lässt sich die Herkunft des Elac DS-A101-G nicht leugnen, denn der Verstärker kommt mit dem typischen Kieler-Klangabdruck daher.
Der Verstärker klingt klar und präzise mit genauer Frequenzzeichnung und schöner Detaildarstellung. Schärfen oder Verzerrungen gibt es auch bei hoher Lautstärke nicht. Im Mitteltonbereich gefällt die Darstellung von Instrumenten, die sich auch in dicht besetzten Orchesterwerken mühelos voneinander absetzen.
Außerdem ist eine leichte warme Note im Grundtonbereich von Stimmen und Instrumenten zu erkennen. Damit weißt der Verstärker den Stempel eines unterkühlten Class-D-Verstärkers von sich und macht sich die klanglichen Vorzüge der BASH-Technik zu Nutze.
Und auch die Bässe spielen auf den Punkt. Der Elac-Verstärker behält bei dynamischen Feuerwerken – sei es via HD-Audiostream oder per TV-Ton-Zuspielung – stets die Kontrolle und fährt keineswegs zu dick auf. Ein weites Stereo-Panorama mit tiefem Einblick in die akustische Bühne ist das klangliche i-Tüpfelchen des Mini-Vollverstärkers.
Vorbei sind die Zeiten, in denen großer Klang ausschließlich aus großen Verstärkern kam. Mit smarter Technik wie den BASH-Endstufen und einer Raumanpassung per Smartphone-App beweist Elac abermals Entwicklungskompetenz. App und Amp sind modern gestaltet, flüssig und intuitiv zu bedienen. An Streaming-Funktionen werden die großen Namen abgedeckt. Klanglich punktet der DS-A101-G mit klarem Auftreten und ist damit gleich auf mehreren Ebenen eine Empfehlung wert.
Vorteile:
Nachteile:
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