×
DTS-Logo zum Artikel über DTS:X

Anzeige

DTS:X Surround – Was Du jetzt darüber wissen musst

Nach Dolby Atmos und Auro 3D folgt mit DTS:X ein weiteres objektbasiertes Surround-Format. Der neue Standard wurde im April 2015 offiziell eingeführt. Die ersten AV-Receiver-Hersteller kündigen bereits neue Produkte an. Dazu zählen unter anderem die großen Player Denon, Marantz, Onkyo und Yamaha. Aber was ist DTS:X genau und brauchst Du das überhaupt? Wir haben uns den Standard genauer angeschaut und klären Dich über die wichtigsten Funktionen auf.

Anzeige

Was ist DTS:X?

DTS:X ist ein objektbasiertes Audioformat, das Stereo- und Mehrkanalton auf die nächste Ebene transportiert. Damit hörst Du Musik und Filme nicht mehr nur von vorn oder hinten sondern aus jeder beliebigen Position im Raum. Das ist auch gleichzeitig der Kernunterschied im Vergleich zu Dolby Atmos und Auro 3D. Während die beiden Systeme feste Lautsprecherpositionen vorschreiben, platzierst Du bei DTS:X Deine Lautsprecher frei im Raum.

DTS:X basiert auf MDA, einer multidimensionalen Plattform, die für Produzenten offen ist und zur lizenzfreien Nutzung zur Verfügung steht. Damit ist es Toningenieuren möglich, mit einem Mal einen Mix für kanal- und objektbasiertes Audio zu erstellen. Soundobjekte lassen sich an beliebigen Positionen verteilen, ihre Bewegungen frei definieren und die Lautstärkepegel individuell anpassen. Das verspricht völlig neue Möglichkeiten bei der TV-Übertragung, Online-Streams und für optische Medien.

Um DTS:X zu nutzen, musst Du nicht einmal Dein Lautsprecher-Set erweitern. Während Dolby Atmos und Auro 3D zusätzliche Height-Kanäle brauchen, greift DTS ganz einfach auf Dein 5.1- oder 7.1-Set zu. Richtig atmosphärisch wird es natürlich auch hier erst mit der entsprechenden Anzahl an Lautsprechern. DTS:X unterstützt bis zu 32 Kanäle. Nach aktuellen Informationen werden die AV-Receiver aus dem Jahrgang 2015 bis maximal 11.2 auffahren.

Das Format für objektbasiertes Audio wird es aber nicht nur auf AV-Receivern geben, sondern ebenfalls im Kino und für Kopfhörer. Mit DTS Headphone:X will der Hersteller aus jedem gewöhnlichen Stereo-Kopfhörer den Surround-Sound zaubern.

Laut DTS wird das Surround-Format in 90 % aller neuen AV-Receiver integriert. Bestehende Modelle mit ausreichend DSP-Power lassen sich per Software-Update nachrüsten. Wir haben bereits über die AV-Vorstufe Marantz AV8802 berichtet, die DTS:X noch in diesem Jahr nachreichen wird. Gleiches gilt für den AV-Receiver Denon AVR-X7200W und den AV-Prozessor Trinnov Audio Altitude32. Nachdem Onkyo gerade erst einen neuen Dolby-Atmos-AV-Receiver angekündigt hat, werden die DTS:X-Receiver für Sommer erwartet.

Funktionen im Überblick

DTS:X ist abwärtskompatibel. Das heißt, das Du nicht gleich Deine komplette Filmsammlung austauschen musst. Du hast Filme auf HD DVD, Blu-ray oder im Stream mit einer DTS-HD-Master Audio-Spur? Dann kommst Du auch in den Genuss von DTS:X. Das neue Format baut auf die Kernarchitektur von DTS HD MA auf, die alle Funktionen auch in Zukunft unterstützt.

DTS:X verspricht, besonders interaktiv zu sein. Dialogszenen, die in der Surround-Kulisse bisher untergingen, lassen sich ganz einfach in der Lautstärke anheben. Die Content-Ersteller haben zumindest die Möglichkeit Dir die Funktion für verschiedene Audio-Objekte bereitzustellen.

Besonders stolz scheint DTS auf seine Entschlüsselungs-Engine zu sein, die nahezu jede Lautsprecher-Konfiguration erlaubt. Solange sich die Speaker um Deinen Hörplatz herum befinden, werden sie für objektbasiertes Audio a la DTS:X bereitgestellt. Auch wenn die Filmtonspur für ein spezielles Lautsprecher-Layout ausgelegt ist, greift die Engine ein und kann nach Deinen persönlichen Vorstellungen umkonfiguriert werden.

Ein weiteres Pro-Argument für DTS:X ist der Umgang mit verlustfreiem Audiomaterial. Wie bei DTS HD Master Audio werden Stereo- und Mehrkanal-Tonspuren bis zu einer Auflösung von 192 kHz unterstützt. Für spezielle objektbasierte Audio-Mixe stehen Sampleraten bis 96 kHz bereit.

Das Problem mit dem Content

Wie bereits bei Auro 3D und Dolby Atmos fehlen auch bei DTS:X noch die passenden Filme. DTS spricht zwar von Abwärtskompatibilität – mit einem eigenständigen Mix in DTS:X sollte aber noch viel mehr möglich sein. Kooperationsverträge mit den großen Filmstudios stehen bereits und noch in diesem Jahr sollen die ersten Blu-ray-Discs mit separater Tonspur veröffentlich werden. Filme in Dolby Atmos und Auro 3D kannst Du zumindest schon vorher in DTS:X konvertieren.

Ob sich DTS:X unter den objektbasierten Audio-Formaten durchsetzen wird, lässt sich nicht vor Ende des Jahres klären. Fakt ist, dass sich das Format mit seiner offenen Architektur und lizenzfreien Haltung viel schneller verbreiten lässt. Angesicht der Marktmacht von Dolby und DTS dürfte es zumindest Auro 3D auf Dauer schwer haben sich zu behaupten. Wenn die ersten Inhalte und Geräte mit DTS:X erscheinen, erfährst Du alles Weitere bei MODERNHIFI.

Anzeige

Anzeige