

Verstärker, CD-Player und Streamer: Die neue 800NE-Serie hat alles zu bieten, was das audiophile Einsteigerherz begehrt. Wer mag, erweitert das System um einen Plattenspieler. Den passenden Denon DP-450USB hatten wir bereits im Test.
Rein optisch gibt es am Denon PMA-800NE, Denon DNP-800NE und Denon DCD-800NE nichts zu beanstanden. Im HiFi-Rack sehen die Drei hochwertig aus – dazu tragen auch die gebürsteten Aluminiumfronten bei.
Einzige Wermutstropfen sind die festinstallierten Stromkabel an den Geräten. Diese mögen zwar praktisch sein, erlauben aber keinen schnellen Austausch.
Der Stereo-Verstärker Denon PMA-800NE kommt mit einer Ausgangsleistung von 50 Watt (W) pro Kanal an 8 Ohm und soll bis zu 85 W Leistung für 4-Ohm-Lautsprecher liefern – mehr als genug für normalgroße Räume und Lautsprecher.
Mit mehreren Analogeingängen, drei optisch digitalen Schnittstellen und einem Koax-Anschluss ist der Verstärker gut bestückt. Plattenspieler mit MC-Tonabnehmer finden ebenfalls Platz – perfekt für den Denon DP-450USB.
Zwei Lautsprecheranschlüsse erlauben eine Bi-Wiring-Verbindung zu einem Speaker-Pärchen oder den Parallelbetrieb in zwei Räumen. Im Analogmodus umgeht der Denon PMA-800NE die Digitalsektion und verspricht damit einen reineren Klang.
Kurze Signalwege, ein gekapseltes Digitalboard mit 24-Bit/192-kHz-Wandler (Texas Instruments PCM5141), ein getrennt gewickelter Trafo und eine vibrationshemmende Bauweise gehören ebenfalls zum Leistungsangebot.
Was der Denon PMA-800NE nicht bietet, bringt der CD-Player Denon DCD-800NE ins Spiel: einen USB-Anschluss. Der befindet sich direkt auf der Front des Players und erlaubt die Wiedergabe von Musikdateien (u.a. AIFF, ALAC, DSD, FLAC und WAV bis 24 Bit / 192 kHz) per USB-Stick oder Festplatte. Sonst gibt sich der Denon DCD-800NE eher klassisch und konzentriert sich auf die Wiedergabe von Audio-Scheiben. Super Audio CDs liest er nicht.
Ein 32-Bit-Wandler sorgt für Denons Advanced AL32 Processing Plus, das zwangsläufige Verluste bei der digitalen Signalverarbeitung ausgleichen soll. Das Verfahren greift sowohl beim Abspielen von CDs als auch bei externen Zuspielgeräten, die über den Koax- und optischen Digitaleingang andocken.
Der Denon DNP-800NE ist das Multifunktionstool der 800NE-Serie. Der Netzwerkplayer spielt nicht nur die eigene Musiksammlung in HD-Auflösung (PCM 24 Bit/192 kHz / DSD 5,6 MHz) und bezieht neue Titel aus einer Handvoll von Streamingdiensten (Amazon Music, Deezer, Soundcloud, Spotify, TIDAL, TuneIn) sondern schließt sich via WLAN oder Ethernet auch mit einer großen Anzahl von Produkten im Heos-Multiroom-System zusammen. Dazu gehören mittlerweile nicht mehr nur die WLAN-Lautsprecher des Herstellers, sondern auch immer mehr AV-Receiver und Anlagen von Denon und Marantz.
Darüber hinaus empfängt der Denon DNP-800NE auch Musik via Bluetooth von Smartphones, Tablets und Computern und unterstützt das Streamingprotokoll Apple Airplay 2, was eine weitere Möglichkeit darstellt, ein Multiroom-System aufzubauen – dann auch mit Produkten weiterer Hersteller.
Die Verbindung zum Stereo-Verstärker Denon PMA-800NE gelingt über den optischen Digitalausgang oder einen der Analoganschlüsse. Hier wähle ich den Ausgang mit fester Lautstärke und überlasse dem Verstärker die Lautstärkesteuerung. Die Ausgabe über den Anschluss mit variablem Pegel eignet sich etwa für die Kombination mit einem Paar Aktivlautsprecher.
Etwas verwunderlich ist der konsequente Verzicht auf jegliche Audioeingänge am Netzwerkplayer. Das ist angesichts des Preises aber wohl zu viel verlangt. Zwar steht mir die komplette Welt der Musik dank Internetradio und den Musikstreamingdiensten offen, allerdings ist es nicht möglich einen Plattenspieler oder CDs vom Denon DCD-800NE auf weitere HEOS-Lautsprecher zu schicken.
Dagegen praktisch: Per zusätzlicher Remote-Kabelverbindung lässt sich auch der Denon PMA-800NE über die kostenfreie HEOS-App steuern. Außerdem unterstützt das HEOS-System auch Sprachbefehle über Apples Siri und Amazon Alexa – ein passender Sprachempfänger wie ein Amazon Echo Dot oder die Polk Command Bar (Test) wird vorausgesetzt.
Akustisch gibt sich das Denon-Trio äußerst musikalisch, ohne fad oder zu reißerisch zu klingen. Straff und detailreich sind hier die Kernmerkmale. Die Klangfarben erscheinen angenehm ausbalanciert, Musik zieht uns beim Hören in ihren Bann und macht Lust auf mehr.
Der Denon PMA-800NE treibt problemlos eine breite Palette von Lautsprechern an. Zur Auswahl standen zum Testzeitpunkt etwa die Standlautsprecher Teufel Ultima 40 MK3 (Test), die Regallautsprecher KEF R3 (Test) und die Wandlautsprecher Dali Oberon On-Wall (Test). In allen Anwendungsszenarien spielt das Dreiergespann sehr lebendig auf und hält auch höheren Lautstärkepegeln optimal stand.
Eine schöne Kombination ist auch die Verbindung aus Denon DNP-800NE und den Aktivlautsprecher Elac Navis B51 (Test) bzw. den aktiven Standlautsprechern Elac Navis ARF-51 (Test). In der Konstellation wird der Denon Netzwerkplayer zum Digital-PreAmp und steuert die Lautstärke des Systems.
Mit der 800NE-Serie nimmt uns Denon das mühevolle Ausprobieren verschiedener Einzelkomponenten ab und präsentiert ein Komplettsystem, das einfach stimmig ist und durch Details wie die gemeinschaftliche App-Steuerung perfekt zusammen passt. Ob CD, Netzwerk-Streaming oder Vinyl – Denon deckt alle wichtigen Anwendungsbereiche ab und führt sie am PMA-800NE als Stereo-Schaltzentrale zusammen. Bei den Preisen kann man fast nicht wiederstehen.
Denon PMA-800NE Preis: 499 Euro (UVP)
Denon DNP-800NE Preis: 499 Euro (UVP)
Denon DCD-800NE Preis: 399 Euro (UVP)
Anzeige