Ich liebe Stationstasten. Der Denon Home 250 hat drei davon. Nach dem Aufstehen drücke ich als erstes die „1“ und starte mit dem Deutschlandfunk in den Tag. Zum Feierabend kommt oft die „2“ zum Einsatz – hier startet bei mir die letzte Wiedergabe aus Tidal, meist mit meiner Lieblingsplaylist.
Zum Kochen (der WLAN-Lautsprecher steht gerade in der Küche) höre ich am liebsten Podcasts oder Hörbücher. Die kommen oft aus Spotify, der im Test den dritten Speicherplatz einnimmt und an der letzten Stopp-Position wieder einsetzt.
Eines dieser Firmware-Updates kam erst vor wenigen Tagen rein und brachte unter anderem Unterstützung für Stereo-Pairing und die Möglichkeit den Denon Home 250 als Surround-Speaker mit der Soundbar Denon DHT-S716H zu verwenden.
Auch in Zukunft seien weitere Funktions-Updates geplant – etwa eine einstellbare Fade-Out-Zeit der Bedienanzeige, Equalizer-Presets für den Aufstellort des Lautsprechers und die native Integration der Sprachsteuerung.
Die Aktualisierung über die dazugehörige App gelingt jetzt gefühlt flüssiger als noch bei den alten Multiroom-Lautsprechern der einstigen Tochtermarke Heos (siehe Heos 1 und Heos 3 Test). Die drei WLAN-Lautsprecher Denon Home 150 (Test) / 250 / Denon Home 350 (Test) laufen jetzt unter der Dachmarke Denon. Ihr Herzstück ist die Multiroom-Plattform „Heos built-in“.
Wer die Heos-Lautsprecher oder aktuelle Streaming-Geräte (AV-Receiver, Soundbars, Verstärker) von Denon und Marantz kennt, kennt auch die Streaming-Plattform Heos built-in. Die bietet über die Heos-App Zugriff auf Musikserver (PCM bis 24/192, DSD 5,6 MHz), lokal gespeicherte Titel vom Tablet oder Smartphone, Internetradio via TuneIn und die Musikdienste Amazon Music, Deezer, Napster, Mood:Mix, Spotify, Soundcloud und Tidal.
Dazu kommen Bluetooth (Low Energy), Airplay 2 und Roon als Endpoint über Airplay. Außerdem lässt sich der Denon Home 250 mit weiteren kompatiblen Geräten von Denon und Marantz virtuell zusammenschließen. Das funktioniert auch Hersteller-übergreifend via Airplay 2.
An klassischen Hardware-Buchsen bringt der Lautsprecher einen USB-Anschluss für Speichersticks und einen analogen Klinkeneingang (CD-Player, Plattenspieler…) mit. Clever: Angeschlossene Medien lassen sich per App mit weiteren Heos-built-in-Geräten über das Netzwerk teilen.
Die Einbindung ins Datennetz gelingt wahlweise per WLAN oder Ethernet-LAN-Verbindung. Dazu einfach in der Heos App mit Bluetooth nach dem Lautsprecher suchen und diesen anschließend einem beliebigen Raum hinzufügen.
Die Heos App besteht aus drei Seiten, die über entsprechende Symbole am unteren Bildschirmrand schnell zugänglich sind: Räume, Musik und aktuelle Wiedergabe.
Der erste Reiter gibt einen Überblick über die verbundenen Geräte und ermöglicht es, diese durch Ziehen und Ablegen auf einen beliebigen Raum als gemeinsame Wiedergabegruppe zusammenzuführen.
Unter Musik befindet sich eine Übersicht über alle möglichen Streaming-Dienste, lokale Musikdateien, Netzwerkfestplatten und Hardware-Anschlüsse. Die Liste ist lang, lässt sich aber beliebig anordnen oder nur jene Dienste einblenden, für die ein Abo besteht.
Der Musik-Tab zeigt die aktuelle Wiedergabe mit Titel-, Alben-, Künstlernamen sowie Cover-Art. Außerdem besteht direkter Zugriff auf die angelegte Playliste und den 2-Band-Equalizer mit Höhen- und Bassreglern.
Mit der Home-Serie verabschiedet sich Denon von den eckigen Formen der Vorgänger und kehrt im klassischen Quader-Format mit gerundeten Kanten zurück – wahlweise mit schwarzer oder weißer Stoffbespannung.
Das Gehäuse des Denon Home 250 wirkt robust und sauber konstruiert. Sein Hochglanz-Cover ist kratzgeschützt und der Speaker hält erhöhter Luftfeuchtigkeit stand – ideal fürs Badezimmer oder einen überdachten Garten.
Für einen sicheren Stand sorgen vier Gummifüße. Eine Gewindebuchse am Boden dient zur Befestigung auf einem Stativ oder einer Wandhalterung.
Unter der Haube stecken je ein 20-mm-Hochtöner und ein 10-cm-Tiefmitteltöner mit eigenen Digitalverstärkern pro Stereo-Kanal. Eine 13-cm-Passivmembran unterstützt die vier Treiber im Bass.
Eine Aussparung im Rücken erleichtert den Einhändigen-Transport des Lautsprechers. Obwohl der im Alltag aufgrund eines fehlenden Akkus wohl eher selten bewegt werden wird.
Der Denon Home 250 ist nicht der gewöhnliche WLAN-Speaker, der in der Masse mitschwimmt, sondern setzt sich klanglich deutlich ab. Das wird mir schon nach den ersten Tönen klar: Der Lautsprecher überträgt viel Volumen in den Raum.
Sprecherstimmen klingen direkt und natürlich. Gesang ertönt klar und offen im Sprachbereich. So lässt sich über Stunden hören – aktiv oder nebenbei, der Denon wird nie aufdringlich.
Darüber hinaus spielt der Home-Lautsprecher lebhaft und doch kontrolliert bis Tief in den Frequenzkeller herein (47 Hz). Bass-Drums klingen trocken, Bassgitarren vollmundig und Synthesizer-Linien scharf gezeichnet. Das alles gelingt ihm ohne Anstrengung und selbst auf hoher Lautstärke völlig verzerrungsfrei.
Im Hochtonbereich überzeugt er mit klaren Noten und stellt einzelne Dynamikstufen fein gegliedert, transparent und zu jeder Zeit nachvollziehbar dar. Ganzheitlich betrachtet klingt der Denon locker, ausgewogen und gerne auch mal laut trotz überschaubaren Platzbedarfs.
Damit der Lautsprecher sein volles Potenzial entfaltet, empfehle ich momentan noch eine freie Aufstellung, ohne direkte Nähe zur Wand. Per Software-Update reicht Denon demnächst noch Equalizer-Einstellungen für die Aufstellvarianten „frei“, „Wand“ und „Ecke“ nach.
Einen klanglich so ausgewogen Lautsprecher wie den Denon Home 250 habe ich in dieser Preis- und Größenordnung bisher nur selten erlebt. Er misst sich nicht mit dem direkten Wettbewerb, sondern sucht unter klassischen Lautsprecher-Verstärker-Kombis seines gleichen.
Diese schlägt er allein aufgrund von mehr Funktionsvielfalt und geringerem Platzbedarf. Zwei Denon Home 250 als Stereopaar gekoppelt, sollten auch klanglich eine ernstzunehmende Alternative zu betagten HiFi-Systemen der letzten Dekade sein.
Denon Home 250 Preis: 355,00 EUR
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