

Technische Spezifikationen:
Produkthighlights:
BluOS ist das beste Multiroom-System. Das war aber nicht immer so. Im Jahr 2014 zeigte Sonos noch eindrucksvoll, wie Streaming funktioniert. Audiophile Hörer vermissten allerdings neutral abgestimmte Lautsprecher und die Option für HiRes-Streaming. In diese Lücke sprang Bluesound mit einer Serie an Produkten ein.
Die klangen vom Start weg ausgezeichnet, streamten bis 24 Bit / 192 Kilohertz (kHz) und die Bedienung war… fürchterlich. Die Jahre sind vergangen, mehr Mitbewerber strömten auf den Markt und Bluesound hat dazugelernt.
Erst folgte eine MK2-Version (vgl. Bluesound 2 Test). Mittlerweile heißt die Baureihe Bluesound 2i und rennt den meisten Mitbewerbern weit davon. Ob Multiroom mit Airplay 2, BluOS oder Roon, das Senden und Empfangen von Bluetooth-Signalen oder HiRes-Streaming im MQA-Format – alles ist möglich und inzwischen intuitiv per App bedienbar.
Im Bluesound Pulse Mini 2i Test zeigen wir, wie das geht.
So Mini wie es sein Name vermuten lässt, ist der Bluesound Pulse Mini 2i gar nicht. Das 33,5-cm-breite Gehäuse teilen sich zwei 10-cm-Bässe und zwei 1,9-cm-Hochtöner für echten Stereo-Klang. Die Endstufen liefern bis zu 100 Watt Leistung und damit genug Power für lauten, verzerrungsfreien Klang.
Der Namenszusatz „Mini“ ist übrigens noch ein Überbleibsel aus der Vorserie. Da gab es noch den größeren Bluesound Pulse 2, der in der entschlackten 2i-Reihe nicht mehr vorkommt.
Für die Signalverarbeitung im Pulse Mini 2i zeichnet sich ein ARM-Cortex-A9-Prozessor mit 1-GHz-Rechenleistung verantwortlich. Der hat den Leistungstest bereits in der Bluesound-MK2-Version mit Bravour bestanden. Die D/A-Wandlung übernimmt ein 32-Bit/192-kHz-Wandlerchip.
Auf dem Kopf des Bluesound Pulse Mini 2i sitzt das berührungsempfindliche Bedienfeld zur grundlegenden Wiedergabe-Steuerung. Praktische Stationsspeichertasten, wie etwa beim Denon Home 250 (Test) gibt es nicht. Lieblingssender, -Künstler oder Playlisten lassen sich in einer Favoriten-Liste in der BluOS-App ablegen.
Eine Einbuchtung unter dem Steuerfeld erleichtert das Tragen des Lautsprechers, obwohl dem für den Unterwegsbetrieb ein Akku fehlt. Grundsätzlich verfolgt Bluesound einen minimalistischen Design-Ansatz. Die Front ist leicht geschwungen, die Rückseite trapezförmig angeschrägt, die Verarbeitung robust und sauber.
Auf der Rückseite befindet sich eine USB-Schnittstelle für Festplatten und Speichersticks, ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss und eine Analog-digitale-Kombibuchse für die Formate Klinke und TOSLINK. Ins Netzwerk gelangt der Speaker wahlweise per Ethernet-LAN-Anschluss oder per WLAN im Dual-Band (802.11ac).
Damit keine Verwechslung entsteht: Bluesound heißt der Hersteller des Lautsprechers. Die integrierte Multiroom-Plattform nennt sich BluOS und steckt mittlerweile ebenfalls in den meisten streaming-fähigen Geräten von Dali und NAD.
In der Praxis heißt das, dass sich die verschiedenen Komponenten zu einer virtuellen Wiedergabegruppe verbinden lassen und bei Bedarf gemeinsam und raumübergreifend Musik abspielen.
Das klappt auch mit Geräten von Drittherstellern über die Musikplattform Roon (Test) oder mit dem Streaming-Standard Apple Airplay 2. Letztere Funktion steht auch älteren Bluesound-Geräten in Verbindung mit dem Pulse 2i Mini zur Verfügung. Darüber hinaus lassen sich zwei Bluesound Pulse Mini 2i zu einem Stereo-Paar verbinden.
Das Gros an Features bleibt allerdings den BluOS-Geräten vorbehalten. So etwa die breite Auswahl an Musik-Streaming-Diensten von Amazon Music, über Qobuz bis Spotify und Tidal, um nur ein paar zu nennen, oder die Sprachsteuerung via Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri mit entsprechenden Geräten.
Eine der Stärken von BluOS war seit Anbeginn die breite Unterstützung verschiedener Audioformate. Hochauflösenden geht es mit AIFF, ALAC, FLAC und WAV (24/192) daher.
Darüber hinaus versteht der Bluesound Pulse 2i Mini das Verpackungssystem MQA, das der Speaker von freigegebenen Netzwerkfestplatten oder direkt aus dem Musik-Streamingdienst TIDAL entgegennimmt.
Eine weitere coole Funktion ist der 2-Wege-Bluetooth-Modus über den Qualcomm-CSR8675-Chip. Während herkömmliche Speaker Bluetooth-Signale lediglich empfangen, gibt der Pulse 2i Mini diese bei Bedarf auch weiter.
Praktisch, um kurzerhand vom lauten Partymodus in die private Kopfhörerwiedergabe zu wechseln. Dabei wird auch auf Qualität Wert gelegt – der Lautsprecher unterstützt Bluetooth 5.0 aptX HD, also den höchsten Standard.
Die Möglichkeit zur Wiedergabe von HiRes-Audio ist beim Bluesound Pulse Mini 2i nicht nur ein Nice-to-have, sondern wird auch klanglich untermauert. Sobald ich eine Reihe von MQA-Titeln aus Tidal starte, löst der WLAN-Lautsprecher Details fein auf, klingt fast schon analytisch und bildet ein breites Panorama ab.
Das wird auch deutlich, wenn ich einfach komprimierte Titel aus Spotify mit den HD-Varianten von Qobuz vergleiche. Je hochauflösender, desto feingliedriger und dynamischer stellt der Bluesound-Speaker die Vergleichs-Playlist dar.
Positiv sticht auch die Endstufenleistung heraus, die für ein großes, standhaftes Klangbild mit ordentlicher Bassuntermalung sorgt. Selbst auf Lautstärkeleveln jenseits des Vertretbaren zeigt der Lautsprecher keine Anzeichen von Verzerrungen. Wer dennoch lieber sicher gehen will, aktiviert einfach die zuschaltbare Lautstärkebegrenzung im Einstellungsmenü.
Das hält noch jede Menge weitere Optionen zur individuellen Klanganpassung bereit. Abhängig der Wiedergabe-Situation gibt es vorgefertigte Presets für Musik-, TV- oder Filmwiedergabe – etwa wenn der Lautsprecher via TOSLINK-Verbindung oder per Bluetooth als Soundbar-Ersatz zum Einsatz kommt.
Eine Stereo-Verbreiterung lässt sich in zwei Stufen regeln, die allerdings auf Kosten des Basses geht, der sich wiederum über den 2-Band-Equalizer nachregulieren lässt. Nacht-Modus, Dialog-Anpassung, Deep Bass… hier gibt es viele Möglichkeiten sich auszutoben.
Schon allein genommen, gefällt der Bluesound Pulse Mini 2i mit seinem üppigen Funktionsumfang und einem vollen, detaillierten Klang. Zwei im Stereo-Verbund und die HiFi-Anlage für die nächste Dekade steht. Wer mag, bindet noch weitere Räume mit Multiroom-Geräten von Bluesound, NAD und Dali in das System mit ein – BluOS macht‘s möglich.
Bluesound Pulse Mini 2i Preis: 599 Euro
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